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Manila erwartet den großen Sturm

8. Dezember 2014

Sämtliche Rettungskräfte in der philippinischen Hauptstadt sind in Alarmbereitschaft. Besonders gefährdete Stadtteile wurden geräumt. "Hagupit" ist zwar nur noch ein tropischer Sturm aber weiter höchst gefährlich.

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Ein Mensch rennt durch den Sturm (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/Romeo Ranoco

Taifun "Hagupit" hat nach seinem Zerstörungszug durch die Zentralphilippinen die Region um die Hauptstadt Manila erreicht. Die Behörden sind in voller Alarmbereitschaft: Sie fürchten verheerende Regenfälle und Überschwemmungen. Tausende Menschen suchten Schutz in Schulen und anderen öffentlichen Gebäuden. Der Schulunterricht fällt aus, die Börse und Behörden bleiben geschlossen, zahlreiche Flüge wurden gestrichen.

Überschwemmungen befürchtet

Arbeiter hatten bereits in den vergangenen Tagen Reklametafeln und Weihnachtsdekoration abgebaut. Geschäftsleute vernagelten ihre Schaufenster, und viele verbarrikadierten ihre Eingänge mit Sandsäcken. Slumviertel in Küstennähe wurden geräumt.

Der Wirbelsturm hatte sich auf dem Weg quer über den Inselstaat zwar abgeschwächt und gilt inzwischen nur noch als tropischer Sturm. Er bewegt sich aber langsam, wodurch der Regen teils stundenlang auf dieselbe Region prasselt. Überschwemmungen könnten das Wirtschafts- und Finanzzentrum ins Chaos stürzen. Manila war 2009 von Tropensturm "Ketsana" schwer getroffen worden.

Mindestens 24 Tote

Wie das Philippinische Rote Kreuz mitteilte, kamen durch "Hagupit" bislang mindestens 24 Menschen ums Leben. Allein 16 Tote habe es auf der östlichen Insel Samar gegeben, wo der Sturm am Samstag auf Land getroffen war. Unter den Toten sind drei Personen, die an Unterkühlung starben, ein Ehepaar und ein Kind, die von einem umstürzenden Baum erschlagen wurden und ein 14-Jähriger, der einen Stromschlag erlitt. Dennoch ist die Katastrophe bislang glimpflich verlaufen: Durch den Taifun "Haiyan" waren im November 2013 mehr als 7000 Menschen umgekommen. "Unsere Vorkehrungen mit den Evakuierungen haben sich ausgezahlt", sagte Innenminister Mar Roxas.

Menschen räumen Trümmer weg (Foto: DPA)
In den Zentralphilippinen haben die Aufräumarbeiten begonnenBild: picture-alliance/dpa

In den Zentralphilippinen sind Millionen Menschen teils schon seit Freitag ohne Strom. Elektrizitätswerke hatten vorsorglich die Versorgung eingestellt, weil sie Schäden durch starken Wind fürchteten. Zahlreiche Strommasten knickten um. Tausende Hütten und Häuser wurden beschädigt oder zerstört, darunter auch in Tacloban, der Stadt, die im vergangenen Jahr von Taifun "Haiyan" schwer zerstört wurde.

Aufräumarbeiten haben begonnen

24 Stunden nach dem Durchzug des Taifuns sind in den Zentralphilippinen die Aufräumarbeiten in vollem Gange. Mehr als eine Million Menschen waren vor dem Taifun geflohen. Viele kehrten mittlerweile in ihre Dörfer zurück. Die Behörden hatten vor dem Sturm in der Region Lager mit Hilfsmitteln angelegt und versprachen eine zügige Auslieferung. Vor einem Jahr richtete Taifun "Haiyan" dort schwere Verwüstung an. Mangels ordentlicher Planung mussten die Menschen aber tagelang auf Hilfe und medizinische Versorgung warten.

cr/sti (dpa, afp, rtr)