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Interview

Das Interview führte Daniel Martinez19. April 2007

Mit 13 Toren ist Mario Gómez neben Kevin Kuranyi der treffsicherste deutsche Stürmer der Bundesliga. Über seine Verletzung, eigene Schwächen und die EM 2008 hat der Stuttgarter exklusiv mit DW-WORLD.DE gesprochen.

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Aufsteiger der Saison: Mario Gómez im Nationaldress
Aufsteiger der Saison: Mario Gómez im DFB-DressBild: AP

DW-WORLD.DE: Mario, wie lange müssen wir warten, um Sie wieder auf dem Platz zu sehen?

Mario Gómez: Das kann ich im Moment noch nicht sagen. Ich arbeite jeden Tag bis zu sieben Stunden, um möglichst schnell wieder fit zu werden. Aber ich werde sicher nichts überstürzen.

Bis zu Ihrer Verletzung lief alles wunderbar: Top-Torjäger der Bundesliga, Stuttgart ganz oben in der Tabelle und ein tolles Debüt in der Nationalmannschaft. Glauben Sie, dass Sie nach der Pause wieder ganz von vorn anfangen müssen?

Von vorne werde ich sicher nicht beginnen müssen, aber es wäre vermessen zu glauben, dass ich gleich wieder die Form vor meiner Verletzung habe.

In Stuttgart treffen zur Zeit alle Ihre Kollegen im Sturm. Fühlt man sich in solcher Situation weniger gebraucht?

Brachte den VfB auf Meisterschaftskurs: Mario Gómez
Brachte den VfB auf Meisterschaftskurs: Mario GómezBild: AP

Nein, überhaupt nicht, ich freue mich für die Kollegen. Es ist doch auch egal, wer die Tore schießt, Hauptsache wir sind als Mannschaft erfolgreich.

Schaffen Sie in der nächsten Spielzeit mit Stuttgart in der Champions League und mehr Einsätzen in der deutschen Nationalmannschaft auch den internationalen Durchbruch?

Wenn mir jemand vor dieser Saison gesagt hätte, dass ich 13 Tore schieße und Nationalspieler werde, dann hätte ich ihn ausgelacht. Ich setze mich nicht zu sehr unter Druck und will zunächst einmal wieder gesund werden und mich weiter verbessern.

Sie gelten als Supertalent, doch wie viel Arbeit steckt dahinter?

Ein gewisses Talent besitze ich sicherlich, aber ich arbeite auch gezielt an meinen Schwächen.

Und die wären?

Vor allem muss ich vor dem Tor noch ruhiger werden. Auch im Zweikampf lasse ich mich ab und zu noch zu leicht abkochen. Diese Defizite versuche ich in jedem Training zu minimieren.

Rechnen Sie bei der EM 2008 mit einem Stammplatz in der Nationalmannschaft?

Durch meine jetzige Verletzung habe ich gesehen, wie schnell es manchmal gehen kann. Deshalb verschwende ich jetzt noch keinen Gedanken an die EM im nächsten Jahr.

Bleiben Sie in Stuttgart? Es gibt angeblich schon mehrere Angebote aus dem Ausland, zum Beispiel von Juventus Turin und dem AC Mailand.

Natürlich bleibe ich beim VfB, schließlich habe ich erst vor kurzem meinen Vertrag bis 2011 verlängert.

Träumen Sie nicht trotzdem manchmal davon, mal in der spanischen Liga zu spielen?

Mein Lieblingsverein in Spanien ist der FC Barcelona. Da einmal zu spielen, wäre sicher ein Traum.

Verständigen Sie sich mit Ihren mexikanischen VfB-Kollegen Ricardo Osorio und Pavel Pardo auf Spanisch oder fordern Sie sie auf, sich mit Ihnen auf Deutsch zu unterhalten?

Die beiden sprechen bereits sehr gut Deutsch und lernen täglich dazu. Aber manchmal unterhalten wir uns auch auf Spanisch.

Wird Stuttgart am Ende der Saison deutscher Meister? Zweiter? Dritter? Pokalsieger?

Wenn ich das wüsste (lacht)...


Obwohl Mario Gómez seit sieben Wochen verletzungsbedingt nicht spielen kann, ist er immer noch der treffsicherste Mann beim VfB Stuttgart. Der 21 Jahre alte Angreifer will nach seinem Anfang März erlittenen Innenbandanriss im linken Knie in spätestens drei Wochen wieder für seinen Klub auflaufen.

Auch die Hoffnung auf eine Nominierung für die EM-Qualifikationsspiele gegen San Marino in Nürnberg (2. Juni) und vier Tage später gegen die Slowakei in Hamburg hat der spanischstämmige Nationalstürmer noch nicht aufgegeben.