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Marokko eröffnet riesigen Solarpark

4. Februar 2016

In Marokko hat das erste Kraftwerk des größten Solarenergie-Parks der Welt seinen Betrieb aufgenommen. Deutschland ist maßgeblich an dem Projekt beteiligt, mit dem das nordafrikanische Land eine Energiewende vollzieht.

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Marokko, Kraftwerk Noor 1 (Foto: FADEL SENNA/AFP/Getty Images)
Bild: Getty Images/AFP/F. Senna

Marokkos König Mohammed VI. persönlich eröffnete das erste von geplanten vier solarthermischen Kraftwerken nahe der Stadt Ouarzazate im Süden Marokkos. Die Anlage Noor 1, arabisch für "Licht", hat nach Angaben der marokkanischen Agentur für Solarenergie eine Kapazität von 160 Megawatt und wird Strom für 350.000 Menschen erzeugen. In den kommenden Jahren sollen die Anlagen Noor 2 bis 4 ans Netz gehen. Der dann größte Solarenergie-Park der Welt am Rande der Sahara ist auf eine Leistung von 580 Megawatt ausgelegt und soll Strom für rund 1,3 Millionen Menschen liefern.

Deutschland als Hauptgeldgeber

Deutschland ist mit der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) größter Kreditgeber des Projekts. Zu den geplanten Gesamtkosten von etwa 2,2 Milliarden Euro trägt die KfW im Auftrag der Bundesregierung 834 Millionen Euro. Daneben ist auch die Europäische Union sowie die französische Entwicklungsbank AFD am Bau des Mega-Kraftwerks beteiligt. Auch ein Teil der Technik kommt aus Deutschland: So stammen die Turbinen in der solarthermischen Anlage vom Technologiekonzern Siemens.

Das arme Marokko will seine Produktion erneuerbarer Energien in den nächsten Jahren massiv ausbauen und damit seine Versorgungsmängel beheben. Bis 2020 sollen die Kapazitäten auf 2000 Megawatt erweitert werden. Der Solarstrom soll auch exportiert werden. Derzeit ist Marokko der größte Energieimporteur Nordafrikas.

Marokko, Parabolspiegel des Kraftwerk Noor 1 (Foto: FADEL SENNA/AFP/Getty Images)
Parabol-Spiegel im Wüstensand: Mit Noor 1 wird Marokko Vorreiter in Sachen Energiewende in AfrikaBild: Getty Images/AFP/F. Senna

Mit der Fertigstellung von Noor 4 wird das Land zudem seinen jährlichen CO2-Ausstoß um rund 800.000 Tonnen reduzieren. Es gibt allerdings auch kritische Stimme. Umweltaktivisten sind besorgt darüber, dass zur Kühlung der Anlage Wasser aus dem nahegelegen Mansour Eddahbi-Staudamm entnommen werden muss, in einer Zeit zunehmender Dürre.

ww/haz (ap, afp, dpa)