1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Mars-Experiment auf Hawaii beendet

28. August 2016

Ein Jahr lang haben die deutsche Wissenschaftlerin Christiane Heinicke und fünf Kollegen ähnlich wie auf dem Mars gelebt. Jetzt ging das Experiment am Hang des Vulkans Mauna Loa auf Hawaii zu Ende.

https://p.dw.com/p/1JrOf
NASA Simulation einer Marsstation auf Hawaii
Bild: picture-alliance/dpa/C. Johnston/TU Ilmenau

Die drei Männer und drei Frauen traten aus ihrem Domizil in 2500 Metern Höhe in die karge Lavalandschaft - diesmal ohne die Raumanzüge, die sie in den vergangenen 365 Tagen jedes Mal tragen mussten, wenn sie ins Freie gehen und ihr enges Domizil für einen Augenblick verlassen wollten.

Zusammenleben auf engem Raum

Das Projekt "Hawaii Space Exploration Analog and Simulation" (HI-SEAS) auf einem der größten Vulkane der Erde, war von der US-Weltraumagentur NASA und der Universität Hawaii betrieben worden. Bei dem Unternehmen testete das internationale Team, wie man unter widrigen Bedingungen für lange Zeit auf engem Raum zusammenleben kann.

Dies zu prüfen, ist für eine mögliche Mission zum "Roten Planeten" wichtig. Eine Mars-Sonde an ihr Ziel zu bringen, dauert etwa acht Monate. Bei einer bemannten Mars-Mission, die die NASA für die 2030er Jahre anvisiert, könnte die Reisedauer aber bis zu drei Jahre betragen.

Jeder Wissenschaftler hatte während des Projekts eigene Forschungsaufgaben. Christiane Heinicke etwa war für die Wassergewinnung aus Lavagestein zuständig. Es habe sich gezeigt, dass das möglich sei: "Man kann wirklich Wasser aus dem Boden bekommen, der trocken zu sein scheint". Und, so die Geophysikerin weiter: "Es würde auf dem Mars funktionieren."

Salat und Obst zur Begrüßung

Begrüßt wurden die 30-jährige Wissenschaftlerin aus Sachsen-Anhalt und ihre Kollegen beim Verlassen ihrer Behausung mit dem Ruf "Willkommen auf der Erde". Danach gab es erst einmal etwas Frisches zu essen, vor allem Salat und Obst.

Heinicke hatte zusammen mit zwei Frauen und drei Männern ein Jahr lang auf engem Raum verbracht. Der futuristisch aussehende Kuppelbau hatte einen Durchmesser von elf Metern. Auf dem Speiseplan der Wissenschaftler standen vor allem Thunfisch aus der Dose, Käsepulver und gefriergetrocknete Lebensmittel. Da werden sich die sechs Weltraum-Enthusiasten über frisches Obst und frischen Salat sicher gefreut haben.

haz/stu (dpa, ap)