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Martin Hüfner: Diskussion über Wirtschaftshilfen für Ost-deutschland kann große Chance sein

19. April 2004

Chefvolkswirt der HypoVereinsbank im Interview mit DW-TV

https://p.dw.com/p/4vS1
Martin Hüfner, hier bei einem früheren Interview für "Made in Germany"


Die Diskussion über Wirtschaftshilfen für Ostdeutschland könnte "eine große Chance sein, jetzt endlich Ernst zu machen mit einer Reform der Wachstumsstrategie in den östlichen Bundesländern". Das sagte der Chefvolkswirt der HypoVereinsbank (München), Martin Hüfner, in einem Interview mit DW-TV. "Es kann nicht sein, dass wir jetzt noch mehr Geld nach Ostdeutschland pumpen, sondern es geht darum, die Standortbedingungen dort zu verbessern. Gerade mit Blick auf die Steuerpolitik gibt es große Chancen", sagte Hüfner im deutschen Auslandsfernsehen weiter.

Niedrigere Steuersätze seien zwar verlockend, aber nicht allein entscheidend für unternehmerische Entscheidungen. "Normalerweise stehen niedrigeren Steuern auch schlechtere Infrastrukturbedingungen gegenüber", äußerte sich Hüfner skeptisch, dass mit der EU-Osterweiterung verstärkt Arbeitsplätze nach Osteuropa verlagert würden. Die Erweiterung könnte für Unternehmen in Deutschland seiner Ansicht nach neue Impulse bringen. Voraussetzung sei aber, so Hüfner, "auf die Herausforderungen richtig zu reagieren. Und wenn wir das nicht tun, dann haben wir sicherlich nur Nachteile". Das gelte etwa für Angleichungen der Unternehmenssteuern zwischen benachbarten Regionen. "Wenn Sachsen – wie die Slowakische Republik – 19 Prozent bietet, kommen die Unternehmer sicher gerne nach Sachsen."

19. April 2004
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