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Martin Hüfner: Vier Prozent Verschuldung sind "ein großer Schönheitsfehler"

Chefvolkswirt der HypoVereinsbank im Interview mit DW-TV

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"Die vier Prozent heute sind nicht mehr so schlecht zu beurteilen wie die vier Prozent vor einem Jahr. Einfach deshalb, weil die Konjunktur besser ist und weil wir sehen, dass der Staat erhebliche Anstrengungen zu Reformen macht. Das wird sich früher oder später auch in den Maastricht-Kriterien auswirken." Das sagte Martin Hüfner, Chefvolkswirt der HypoVereinsbank (München), in einem Interview mit DW-TV. Mit Blick auf die aktuelle Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts und die Staatsverschuldung, die im zweiten Halbjahr 2004 mit vier Prozent um einen Prozentpunkt über den vereinbarten Stabilitätskriterien lag, sprach Hüfner von einem "großen Schönheitsfehler", der aber keinen Anlass gebe, "die Kriterien insgesamt in Frage zu stellen".

Das Wachstum der deutschen Wirtschaft im zweiten Quartal um 0,5 Prozent bezeichnete der Finanzexperte als "tolles Ergebnis". Das sei international "gar nicht mal so schlecht, wie wir es immer machen. Es ist höher, als das langfristige Potenzialwachstum." Natürlich, so der Chefvolkswirt im deutschen Auslandsfernsehen weiter, sei es "schöner, wenn auch der private Verbrauch und die Investitionen dazu kämen. Jeder Konjunkturaufschwung fange aber zunächst mit den Exporten an, der private Verbrauch "wird sich sicher noch ein bisschen Zeit lassen".

24. August 2004
163/04