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Maschinenbauer starten gut ins neue Jahr

6. März 2017

Die Nachfrage nach Maschinen "Made in Germany" zieht nach einem schwachen Jahr an. Vor allem aus dem Euroraum kommen mehr Bestellungen. Anlass zu Jubel sieht die Branche aber nicht.

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Symbolbild Maschinenbau-Bestellungen brechen Ende 2016 ein
Bild: picture alliance/dpa/M. Schutt/dpa-Zentralbild

Deutschlands Maschinenbauer sind mit Rückenwind ins Jahr 2017 gestartet. Eine kräftige Nachfrage aus dem In- und Ausland, insbesondere aus dem Euroraum, füllte im Januar die Auftragsbücher der exportorientierten Branche. Die Bestellungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr insgesamt nach Abzug der Preissteigerungen um neun Prozent, wie der Branchenverband VDMA am Montag in Frankfurt mitteilte. 

Aus dem Inland gingen zehn Prozent mehr Aufträge bei der mittelständisch geprägten Schlüsselindustrie ein. Im Ausland lag der Zuwachs bei neun Prozent. Besonders kräftig wuchs die Nachfrage mit plus 15 Prozent im Euroraum. "Die Entwicklung spiegelt damit die in den letzten Monaten trotz politischer und wirtschaftlicher Unwägbarkeiten verbesserte Stimmung im In- und Ausland wieder", erläutert VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers.

Die Branche hofft, dass sich der Aufschwung fortsetzt - trotz aller politischer Unsicherheiten. Im vergangenen Jahr hatte die Verunsicherung der Kunden nach dem Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentenwahl und der Entscheidung der Briten, die EU zu verlassen, die Geschäfte belastet. Insgesamt gingen zwei Prozent weniger Bestellungen ein als 2015.

Europa gleicht Einbußen in China aus

Die Exporte legten minimal um 0,2 Prozent auf 155,9 Milliarden Euro zu. Einbußen in China und einigen Rohstoffförderländern wurden Wiechers zufolge durch Ausfuhren in Länder der Europäischen Union (EU) kompensiert. Die EU ist der wichtigste Absatzmarkt für Maschinen "Made in Germany". Die Branche erwirtschaftet dort - einschließlich des Heimatmarktes - 62 Prozent ihres Umsatzes.

"Die Wahlen in Frankreich und den Niederlanden werden sicher richtungsweisend für die Zukunft der EU sein", sagte Wiechers. Viele sorgen sich vor Wahlerfolgen rechtspopulistischer und europafeindlicher Parteien in den beiden Nachbarländern. 

Angesichts der politischen Unsicherheiten rechnet die Branche mit ihren mehr als einer Million Beschäftigten in Deutschland auch in diesem Jahr nicht mit einer kräftigen Belebung des Geschäfts. Der VDMA ging zuletzt von einem leichten Produktionszuwachs von real einem Prozent aus. Der Umsatz soll von geschätzten 220 Milliarden Euro auf 224 Milliarden Euro steigen.

wen/iw (dpa, VDMA)