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Massaker im Norden Nigerias

13. März 2014

Religiös aufgeputschter Terror, Stammesfehden, Kämpfe um Wasser und Land: Die Staatsmacht in Nigeria erscheint oft hilflos. Nun richteten bewaffnete Banden im Norden des Landes ein Blutbad an, offenbar Viehdiebe.

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Niger Kämpfer
Bild: picture-alliance/dpa

Dutzende bewaffnete Angreifer hatten sich in zwei Gangs zusammengeschlossen. Die Mitglieder der beiden Banden, die auf Motorrädern unterwegs waren, sollen zum Teil Militäruniformen getragen haben. Nach einer Serie blutiger Angriffe auf mehrere Dörfer im Bundesstaat Katsina raubten sie das Vieh, so die übereinstimmenden Berichte mehrerer Nachrichtenagenturen.

Mindestens 70 Menschen wurden umgebracht, die nigerianische Zeitung "This Day" spricht sogar von mehr als 100 Todesopfern. Die Dorfbewohner klagten erneut, weder Armee noch Polizei stehe ihnen in dem Dauerkonflikt um Land im Norden Nigerias bei.

Raubzüge an der Tagesordnung

In den vergangenen zwei Jahrzehnten ist es in dem westafrikanischen Staat immer wieder zu gewaltsamen Viehdiebstählen gekommen. Dabei wurden Viehzüchter überfallen, ganze Herden gestohlen, Höfe geplündert und niedergebrannt und Frauen missbraucht.

Nigeria, der bevölkerungsreichste Staat Afrikas, wird zudem immer wieder von Gewalttaten islamischer Extremisten erschüttert. Die Islamistengruppe Boko Haram hat im Norden des Landes in den vergangenen Jahren zahlreiche Attentate verübt. Zuletzt hatte es Anfang März in der Nähe der Stzadt Maiduguri im Bundesstaat Borno einen Anschlag mit mindestens 40 Toten gegeben.

Christen sind besonders bedroht

Seit 2009 sollen mindestens 1500 Menschen durch Gewaltakte der Islamisten getötet worden sein. Die Extremisten wollen im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias einen eigenen Staat errichten in dem das islamische Recht, die Scharia, befolgt wird. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) hatte zuletzt nochmals vor der zunehmend bedrohlichen Lage für Christen in Nordnigeria gewarnt.

haz/sc (rtr, dpa, afp, ap)