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Massenentführung in Bagdad bleibt mysteriös - Innenminister spottet

12. März 2006
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Der irakische Innenminister Bajan Bakr Solagh hat sich am Sonntag (12.03.06) spöttisch über die vergangene Woche in Bagdad entführten Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma geäußert. Solagh erklärte, diese hätten sich von den Entführern wie Schafe abführen lassen, "obwohl sie bei einer Sicherheitsfirma arbeiteten und auf dem Firmengelände modernste Waffen besaßen". Anders als in den Medien dargestellt, seien bei dem Sturm auf die Firmenzentrale zudem nicht 50 sondern lediglich 22 Leibwächter entführt worden. Von den Leibwächtern der irakischen Firma Al-Rawafid, die von Männern in Uniformen des Innenministeriums verschleppt worden waren, fehlt bisher jede Spur.

Das Ministerium hatte zuvor jede Beteiligung an der Entführung bestritten. Solagh erklärte jedoch am Sonntag, mehreren so genannten Sicherheitsfirmen sei die Lizenz entzogen worden, nachdem sich herausgestellt habe, dass sie in Wirklichkeit nicht Bewachungsdienste angeboten, sondern "sich am Terrorismus beteiligt" hätten. Die arabische Zeitung "Al-Sharq Al-Awsat" schrieb am Sonntag unter Berufung auf einen Bruder des Inhabers der Firma Al-Rawafid, Regierungsbeamte hätten ihm gesagt, die Leibwächter befänden sich in einer Haftanstalt in Bagdad und würden derzeit verhört.