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Mazedonien hofft auf EU-Visaerleichterungen

30. November 2006

Mazedonien und die EU haben Verhandlungen über Visa-Erleichterungen aufgenommen. Schon im Sommer 2007 sollen die mazedonischen Bürger davon profitieren.

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Skopje wünscht sich weniger AntragsunterlagenBild: dpa

Eine mazedonische Regierungsdelegation hat am Donnerstag (30.12.) in Brüssel mit der EU-Kommission Verhandlungen über eine vereinfachte Erteilung von Visa für die Einreise in die EU-Länder aufgenommen. Mazedonien sieht darin eine Vorstufe der Visa-Abschaffung. Im mazedonischen Verhandlungsteam sind junge Staatsbeamte: Agnesa Rusi aus dem Außenministerium und Antonio Sanev aus dem Innenministerium äußerten sich optimistisch über den Ausgang der Gespräche. "Wir sind ganz zuversichtlich" sagte Rusi und fügte hinzu: "Mazedonische Bürger haben es verdient, leichter in die europäischen Ländern reisen zu dürfen. Davon wollen wir auch die Verantwortlichen in Brüssel überzeugen"

Die Chefin des mazedonischen Teams, Angesa Rusi, sagte weiter, es gebe mehrere Punkte, über die Mazedonien und die EU verhandeln sollten. Das erste Thema betreffe die Reduzierung von Antragsunterlagen, in denen mazedonische Bürger ihre Reise in die EU begründen müssen. Das zweite Thema sei die Abschaffung von Visa-Gebühren. Die dritte Frage umfasse die schnellere Bearbeitung von Visa-Anträgen.

Grosse Erwartungen in Skopje

Die mazedonische Delegation will in den Gespräche erreichen, dass möglichst viele Bürger von den Visa-Erleichterungen profitieren und nicht wie bisher nur Studenten und Geschäftsleute. "Doch für die komplette Abschaffung der Visa-Pflicht werden noch drei bis vier Jahre benötigt", sagte Rusi. Bis dahin muss Mazedonien die von der EU gestellten Bedingungen erfüllen: So müssen beispielsweise neue, modernere Pässe eingeführt werden und alle Grenzübergänge elektronisch vernetzt werden. Zudem soll auch ein so genanntes Readmission-Abkommen unterzeichnet werden. Mit diesem Abkommen verpflichtet sich Mazedonien, alle mazedonischen Flüchtlinge, die sich in den EU Ländern illegal aufhalten, zurückzunehmen.

Die nächste Runde der Verhandlungen über Visa Erleichterungen ist für Januar geplant. Sie sollen bis spätestens Ende Juni 2007 abgeschlossen sein. Für alle Balkanstaaten sind die Visa-Erleichterungen äußerst wichtig, da sie mit dem EU-Beitritt der Nachbarn Bulgarien und Rumänien zum 1. Januar von EU-Staaten umgeben sind.

Goran Petrevski
DW-RADIO/Mazedonisch, 29.11.2006, Fokus Ost Südost