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Mazedonien vereinfacht Unternehmensgründungen

5. Januar 2006

Durch die Bündelung unterschiedlicher Behörden in einer Anlaufstelle soll der Wirtschaftsstandort Mazedonien attraktiver werden: Bislang aufwendige bürokratische Hürden entfallen – auch für mögliche Investoren.

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Künftig keine Aktenstapel mehrBild: Bilderbox

In Mazedonien wurde zu Jahresbeginn ein so genanntes Zentralregister für Unternehmensgründer eröffnet. Durch dieses Register soll die Unternehmensgründung wesentlich vereinfacht werden. Bisher waren für den Eintrag eines Unternehmens in Mazedonien 48 Tage, 13 Verwaltungsverfahren und einige Behördengänge erforderlich. Der Direktor des Zentralregisters in Mazedonien Nace Stojanovski sagt, nun seien alle Einzelschritte in einen zusammengeschmolzen, was bedeute, dass Zeit, Geld und Nerven gespart werden und Unternehmen ihre Tätigkeit im Land aufnehmen können. "Bisher dauerte dieser Vorgang zwei Monate, doch das neue Gesetz verpflichtet uns dazu, innerhalb von fünf Tagen über einen Antrag zu entscheiden", so Stojanovic. Die Vereinfachung des Verfahrens gehört zu den Reformen, die die EU von Mazedonien fordert – neben dem Kampf gegen Korruption und der Umsetzung von fairen und demokratischen Wahlen ein Faktor, der mit darüber entscheidet, wann ein Termin für die EU-Aufnahmeverhandlungen festgesetzt wird.

Skopje hofft auf Image-Verbesserung

Die Einrichtung der zentralen Anlaufstelle soll eines der größten Hindernisse ausräumen, das für potentielle ausländische Investoren, aber auch für inländische Unternehmer bestand. Ferner wird dadurch beabsichtigt, das Wirtschaftsklima im Land zu verbessern. Fachleute meinen hingegen, das neue System sei zwar ausschlaggebend, aber nicht die einzige Voraussetzung für eine Verbesserung des Wirtschaftsklimas in Mazedonien. Wenn die Regierung das Land zu einem attraktiven Standort für ausländische Investoren machen möchte, müsse sie die Gerichtsbarkeit reformieren und die langsame und passive Verwaltung wachrütteln. Erwartet wird, dass dieser Schritt das Image Mazedoniens als Wirtschaftsstandort verbessert. Denn Mazedonien hat im jüngsten Bericht der Weltbank über Investitionsvoraussetzungen den 81. Ranglistenplatz belegt und bildet somit das Schlusslicht hinter allen übrigen Staaten Südosteuropas.

Goran Petreski, Skopje

DW-RADIO/Mazedonisch, 4.1.2006, Fokus Ost-Südost