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Mazedonien gibt sich neue Führung

26. April 2014

Im kleinen Balkanland Mazedonien werden an diesem Sonntag ein neues Parlament und ein neues Staatsoberhaupt gewählt. Umfragen sehen die Partei des seit acht Jahren regierenden Nationalkonservativen Gruevski klar vorn.

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Präsidentschafts- und Parlamentswahlen in Mazedonien
Bild: picture-alliance/dpa

Danach dürfte auch der Regierungskandidat und amtierende Staatspräsident Djordje Ivanov (rechts im Artikelbild) das Rennen um das Amt des Staatsoberhauptes ungefährdet für sich entscheiden. Ivanov hatte in der ersten Runde den sozialdemokratischen Oppositionskandidaten Stewo Pendarowsk auf den zweiten Platz verwiesen.

Die rechtsnationale Regierung unter Ministerpräsident Nikola Gruevski (links im Artikelbild) amtiert seit Juni 2011. Sie übt eine fast vollständige Kontrolle über die Medien, die Justiz und die Verwaltung aus. In der früheren jugoslawischen Teilrepublik Mazedonien leben rund 2,1 Millionen Menschen.

Ethnische Spannungen belasten das Land

Die Auseinandersetzungen unter den verschiedenen Volksgruppen sind ein großes Problem. Nach der Unabhängigkeit 1991 war die Lage lange vom Streit der Volksgruppen geprägt. Bis zur Anerkennung ihrer Minderheitenrechte in der Verfassung von 2001 lieferten sich die muslimischen Albaner (25 Prozent) und die slawisch-christlichen Mazedonier (64 Prozent) blutige Auseinandersetzungen.

Politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum des Balkanlandes ist Skopje, wo knapp 600.000 Menschen leben. Die ökonomische Lage des Landes ist schlecht. Ein Drittel der Mazedonier lebt unter der Armutsgrenze. Die Arbeitslosigkeit lag 2012 bei 31 Prozent, unter Jugendlichen sogar bei fast 54 Prozent.

Beitrittskandidat seit fast einem Jahrzehnt

Die Europäische Union hat eine Aufnahme in Aussicht gestellt, Mazedonien ist seit 2005 Beitrittskandidat. Seit Jahren steht aber ein Streit mit Griechenland im Weg. Denn die Athener Regierung will nicht, dass der Staat den Namen Mazedonien trägt. Dies dürfe aus historischen Gründen nur die gleichnamige nordgriechische Provinz. UN-Mitglied wurde das Land unter der Bezeichnung "ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien".

haz/nis (dpa, afp)