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MDC-Politiker Roy Bennett wird angeklagt

Jana Pareigis19. Februar 2009

Ein Richter hat entschieden, dass es genügend Beweise gibt, um Bennett wegen illegalen Waffenbesitzes und Terrorismus anzuklagen. Die Anklage wegen Verletzung der Einreisebestimmungen wurde fallengelassen.

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Sollte Vize-Agrarminister werden: Roy BennettBild: AP

Bennett solle bis zum 4. März in Gewahrsam bleiben, sagte Richter Livingstone Chipadze. Seine Verteidiger überlegten jedoch beim Obersten Gerichtshof seine Freilassung auf Kaution zu beantragen, meldete CNN. Der designierte Vize-Landwirtschaftsminister und Mitbegründer der MDC war am 13. Februar in Harare festgenommen worden.

Für MDC ist Anklage politisch motiviert

Morgan Tsvangirai bei der Vereidigung zum Premierminister von Simbabwe
Wurden auch ohne Bennett vereidigt: Morgan Tsvangirai und seine MinisterriegeBild: AP

Die Bewegung für demokratischen Wandel (MDC) verurteilte die Gerichtsentscheidung als politisch motiviert. „Wir haben Mugabe gesagt, damit tust du alles, um die Regierung zu untergraben. Aber das Untergraben der Regierung heißt, das Stabilisierungsprogramm zu untergraben“, sagte Morgan Tsvangirai vor MDC-Anhängern am 10. Jahrestag der Partei. Die MDC und ZANU-PF hatten erst vergangene Woche eine Einheitsregierung gebildet- mit Morgan Tsvangirai als Ministerpräsidenten und Robert Mugabe als Staatsoberhaupt.

Bennett zum zweiten Mal verhaftet

Dies ist bereits Roy Bennetts zweite Verhaftung. 2004 musste der weiße Farmer für acht Monate ins Gefängnis, nachdem er bei einer Auseinandersetzung im Parlament einen ZANU-PF-Minister geschubst hatte.

Bennett hatte im Zuge der Landreform unter Robert Mugabe seine Farm verloren und ist gerade erst aus dem südafrikanischen Exil nach Simbabwe zurückgekehrt. Der 52-Jährige war mit seiner Familie aus dem Land geflohen, da ihm das simbabwische Regime vorwarf, Mugabe stürzen zu wollen.

Regierung bezahlt Angestellte in US-Dollar

Simbabwe Inflation leere Regale in Harare Supermarkt
Leere Regale, kaum Kaufkraft - jetzt sollen öffentlich Bedienstete in US-Dollar bezahlt werdenBild: AP

Um die ökonomische Krise in den Griff zu bekommen, hat der neue Finanzminister Tendai Biti von der MDC nun erstmals die Soldaten in ausländischer Währung bezahlt. Auch die Lehrer sollen künftig ein Gehalt von 100 US-Dollar monatlich bekommen. Sie stellen die Mehrheit der Angestellten im öffentlichen Dienst dar. Die 100 US-Dollar seien jedoch weniger als erwartet, sagte der Vorsitzende der simbabwischen Lehrervereinigung, Tendai Chikowore, der Nachrichtenagentur Reuters. Die meisten Lehrer, Krankenschwestern und Ärzte sind seit vergangenem Jahr nicht mehr zur Arbeit gegangen, da sie mit ihrem Gehalt oft nicht mal mehr die Busfahrt zur Arbeit bezahlen konnten.

Der simbabwische Dollar ist quasi wertlos geworden. Das Land hat die höchste Inflation der Welt.