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200 Tote bei Anschlag in Nigeria?

14. April 2014

Bei den Explosionen in der Hauptstadt Abuja starben nach Behördenangaben mindestens 71 Menschen. Klinikmitarbeiter sprechen sogar von mehr als 200 Toten. Wieder werden islamistische Extremisten als Täter vermutet.

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Zahlreiche zerstörte Busse in Abuja (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Blutige Terroranschläge in Nigeria

Ziel des mutmaßlichen Terrorangriffs war diesmal ein belebter Busbahnhof in der nigerianischen Hauptstadt Abuja. Korrespondenten zeichneten ein Szenario des Grauens, mit Leichenteilen und Blutlachen zwischen den erschütterten Menschen. In Polizeiberichten ist von mindestens 71 Todesopfern und 124 Verletzten die Rede. Eine Mitarbeiterin des National Hospital sagte der Nachrichtenagentur dpa, sie habe persönlich in der Leichenhalle über 200 Tote gezählt.

Blutige Terroranschläge in Nigeria

Der Busbahnhof liegt im Stadtviertel Nyanyan. Die Wucht der Detonationen war so stark, dass ein tiefer Krater entstand. Die meisten Busse, mit denen Pendler am Morgen ins Zentrum fahren wollten, waren voll besetzt und standen kurz vor der Abfahrt, als die Bomben detonierten. Augenzeugen zufolge sollen vier Männer mit einem Auto auf den Platz gefahren sein, als mehrere Busse gerade starten wollten. Diese sollten Pendler von Nyanya ins Zentrum bringen. Die Männer hätten geparkt und seien umgehend aus dem Wagen gestürmt, was viele Menschen verwundert habe. Nur Sekunden später sei das Auto explodiert.

Wieder die Gruppierung Boko Haram verantwortlich?

Wer für das Blutbad dort verantwortlich ist, blieb zunächst unklar. Der Verdacht richtete sich jedoch wieder gegen die islamistische Gruppierung Boko Haram, die bereits zahlreiche Anschläge in Abuja und anderen Städten verübt hat. Erst am Sonntag waren bei Überfällen auf mehrere Dörfer im Nordosten des Landes mindestens 60 Menschen getötet worden.

Boko Haram kämpft seit 2009 mit Gewalt für einen islamischen Staat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Die Gruppe verübte regelmäßig blutige Angriffe auf Polizei, Armee und Behörden, aber auch auf Schulen und Kirchen.

Im Jahr 2011 sprengte sich in Abuja ein Selbstmordattentäter der Gruppe mit einem Auto vor dem Gebäude der Vereinten Nationen in die Luft und riss mindestens 26 Menschen mit in den Tod. Ein erneuter Anschlag in Abuja würde die Behauptung der Regierung widerlegen, wonach die Extremisten zuletzt geschwächt wurden.

sti/wl (afpe,rtre, APE, dpa)