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Politik

Mehr als 300.000 minderjährige Flüchtlinge

28. September 2016

Rund ein Drittel der minderjährigen Flüchtlinge ist einem Zeitungsbericht zufolge jünger als sechs Jahre. Ein Bundesland hat besonders viele von ihnen aufgenommen.

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Deutschland Aufnahme minderjähriger Flüchtlinge
Bild: picture-alliance/dpa/B. Pedersen

Wie die Essener Funke Mediengruppe in ihren Mittwochsausgaben berichtet, halten sich die meisten minderjährigen Flüchtlinge in Nordrhein-Westfalen auf. Im bevölkerungsreichsten Bundesland leben demnach rund 76.000 Flüchtlinge unter 18 Jahren. Dann folgen Baden-Württemberg mit 38.800, Bayern mit 35.400 und Niedersachsen mit 33.000 minderjährigen Flüchtlingen. 

Von den insgesamt 300.000 Kindern und Jugendlichen, die auf ihrer Flucht nach Deutschland kamen, sind rund 46.000 jünger als zwei Jahre alt, 55.500 zwischen drei und fünf Jahren. Diese Zahlen gehen dem Bericht zufolge aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der Grünen im Bundestag hervor. Demnach kommen die jungen Flüchtlinge vor allem aus Syrien, Afghanistan und dem Irak. Nicht gezählt seien in dieser Statistik unbegleitete, also allein reisende minderjährige Asylsuchende.

"Unfassbar unsensibel"

Die Grünen kritisieren die Bundesregierung für ihren Umgang mit den Flüchtlingskindern. Unter anderem stehe während der Anhörung der Eltern beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) keine Kinderbetreuung zur Verfügung, sagte die familienpolitische Sprecherin Franziska Brantner. "Diese Haltung ist unfassbar unsensibel", sagte die Grünen-Politikerin den Funke-Zeitungen. Es werde in kauf genommen, "dass ohnehin schon traumatisierte Kinder die oftmals schrecklichen Schilderungen ihrer Eltern mit anhören müssen - oder dass die Eltern aus Rücksicht auf ihre Kinder bei Befragungen zu Gräueltaten schweigen".

mak/qu (epd, dpa)