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Mehr als 330 tote Wale im Süden Chiles

2. Dezember 2015

Vor Monaten waren über 20 gestrandete Sei-Wale in Patagonien gemeldet worden. Nun entdeckten Wissenschaftler in Südchile das ganze Ausmaß des Grauens: Möglicherweise die schlimmste Katastrophe dieser Art.

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In Patagonien verendete im April 2015 eine große Gruppe von Sei-Walen (foto: AP)
In Patagonien verendete im April 2015 eine große Gruppe von Sei-WalenBild: picture-alliance/AP Photo

Die südchilenische Küste wurde für mehr als 330 Wale zum Massengrab. Forscher sprechen von einer "der größten Strandungen dieser Art", die jemals registriert wurde. "Es erschien uns wie ein apokalyptisches Bild. Noch nie hatte ich so etwas gesehen", berichtete die Direktorin des Wissenschaftszentrums Huinay, Vreni Häussermann, jetzt den Nachrichtenagenturen AFP und AP. Sie hatte an der Expedition teilgenommen, die die toten Wale zählte.

Mehr als 20 Sei-Wale mit einer Länge von etwa zehn Metern (Artikelfoto) waren im vergangenen April als tot gemeldet worden, nachdem sie im Norden des Golfs von Penas in Patagonien fast 2000 Kilometer südlich der chilenischen Hauptstadt Santiago gestrandet waren. Wissenschaftler, darunter Häussermann, überflogen dann im Juni das schwer zugängliche Gebiet. Die Auswertung ihrer Zählung zusammen mit Fotos und Satellitenaufnahmen ergab nun, dass die tatsächliche Zahl der verendeten Wale weit höher liegt: "Wir konnten 337 tote Wale zählen", sagte Häussermann. Es gebe aber immer noch viele Gebiete, in die die Experten nicht vorgedrungen seien, so dass wahrscheinlich noch mehr Tiere tot seien.

Zur Ursache des Walsterbens wollte Häussermann keine genauen Angaben machen. Dies soll demnächst im Fachblatt "National Geographic" enthüllt werden. Wunden wurden bei den Tieren nicht entdeckt, die chilenischen Behörden schlossen auch eine direkte Einwirkung von Menschen aus.

Häussermann sagte lediglich, dass erste Analysen ergeben hätten, dass alle Wale "bei demselben Ereignis" gestorben seien.

SC/nin (afp, AP)