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Hunderte misshandelte Kinder befreit

16. Juli 2014

Im Westen Mexikos sind bei einer Razzia mehr als 450 traumatisierte Kinder aus einem Internat befreit worden. Die Opfer seien sexuell missbraucht und zum Betteln gezwungen worden, teilte der Generalstaatsanwalt mit.

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Mexikos Generalstaatsanwalt Jesus Murillo Karam (L) und der Gouverneur der Provinz Michoacan, Salvador Jara (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Bei der Polizeiaktion in der Stadt Zamora im Unruhestaat Michoacán seien 458 Kinder aus der Einrichtung "La Gran Familia" (Die große Familie) befreit worden, sagte Generalstaatsanwalt Jesus Murillo Karam (Artikelbild links) auf einer Pressekonferenz nach der Razzia. Es seien auch zahlreiche Erwachsene gegen ihren Willen in dem Internat festgehalten worden, fügte der Generalstaatsanwaltschaft hinzu. Die Polizeiaktion sei nach Hinweisen aus der Bevölkerung eingeleitet worden.

Vernachlässigung und unhaltbare Zustände

Die Bewohner der Einrichtung seien nicht nur sexuell missbraucht und zum Betteln gezwungen worden, sie seien zudem unter menschenunwürdigen Bedingungen festgehalten und mit verfaultem und verdorbenem Essen abgespeist worden. Als Schlafstätte hätte den Opfern der nackte Fußboden gedient, wo sich Ratten, Zecken und Flöhe getummelt hätten.

Viele der Opfer hätten nie das Gelände verlassen dürfen. "Ich bin total entsetzt, weil wir nicht erwartet hatten, solche Zustände in dem Haus vorzufinden", sagte der Gouverneur von Michoacán, Salvador Jara.

Die Polizei nahm den Angaben zufolge die Besitzerin der Einrichtung sowie acht Mitarbeiter fest. Sie würden verhört, sagte Murillo Karam. Der Heimleiterin wird Freiheitsberaubung vorgeworfen. Die Ermittlungen waren ins Rollen gekommen, nachdem innerhalb des vergangenen Jahres 50 Beschwerden gegen die Einrichtung eingereicht worden waren.

"La Gran Familia" wurde 1947 gegründet. Auf ihrer Facebookseite wirbt die Einrichtung damit, von ihren Familien vernachlässigte Kinder zu betreuen und ihnen eine Schulbildung zu ermöglichen.

qu/gmf (dpa, rtr, afp)