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Mehr Migranten

11. März 2008

Immer mehr Menschen in Deutschland stammen aus Familien, die erst nach 1950 zugewandert sind. Die meisten Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland stammen aus anderen europäischen Ländern.

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Ein Reisepass (Quelle: dpa)
Mehr Menschen mit Migrationshintergrund haben einen deutschen PassBild: picture-alliance/dpa

In Deutschland leben mehr Menschen mit Migrationshintergrund. Im Jahr 2006 stieg ihre Zahl auf 15,1 Millionen Menschen an. Das sind 130.000 Personen mehr als im Vorjahr, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag (11.03.2008) in Wiesbaden mit. Damit beträgt der Anteil von Zuwanderern und ihren Nachkommen 18,4 Prozent.

Die Gesamtbevölkerung nahm im gleichen Zeitraum um knapp 100.000 Personen auf 82,4 Millionen Menschen ab. Die Zahl der Menschen ohne Migrationshintergrund ging um 227.000 Personen zurück und liegt jetzt bei 67,2 Millionen.

Mehr Kinder von Zuwanderern

Zur Bevölkerung mit Migrationshintergrund werden die seit 1950 Zugewanderten und deren Nachkommen gerechnet, erläuterte das Bundesamt. Ausländer machten 2006 mit 7,3 Millionen (8,9 Prozent der Bevölkerung) weniger als die Hälfte der Personen mit Migrationshintergrund aus. Eine knappe Mehrheit, 7,9 Millionen, waren Deutsche (9,5 Prozent). Gegenüber dem Vorjahr ging die Zahl der Ausländer um 21.000 zurück, die der Deutschen mit Migrationshintergrund stieg um 151.000.

Gartenzwerg mit Koffer
Immer mehr Deutsche haben einen Migrationshintergund

Dass mehr Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland leben, sei ausschließlich darauf zurückzuführen, dass es mehr hier geborene Deutsche gibt, deren Familie einen Migrationshintergrund hat, so das Bundesamt. Ihre Zahl stieg 2006 gegenüber dem Vorjahr um 132.000 auf 3 Millionen.

Die meisten kommen aus Europa

Die größte Gruppe der Personen mit Migrationshintergrund sind aber mit 10,4 Millionen Menschen nach wie vor die Zugewanderten, also Menschen mit eigener Migrationserfahrung. Das entspricht einem Anteil von zwei Dritteln. Unter ihnen sind die Ausländer mit 5,6 Millionen gegenüber den Deutschen mit 4,8 Millionen deutlich in der Mehrheit.

Die meisten der 10,4 Millionen Zuwanderer, nämlich 59,5 Prozent, kommen aus Europa. 23,5 Prozent stammen aus den 25 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU). Laut Bundesamt stammen die meisten Zuwanderer aus der Türkei (14,2 Prozent), gefolgt von Russland (8,4 Prozent) und Polen (6,9 Prozent).

Menschen mit Migrationshintergrund sind im Durchschnitt deutlich jünger als Menschen ohne Migrationshintergrund (33,8 gegenüber 44,6 Jahre). Zudem sind sie weitaus häufiger ledig (45,3 gegenüber 38,1 Prozent), der Anteil der Männer liegt bei ihnen höher (50,8 gegenüber

48,5 Prozent). (det)