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Mehr Schutz für Karpatenbecken

27. Mai 2003

- Internationales Abkommen zwischen Ungarn, der Ukraine, Rumänien, Jugoslawien und der Slowakei unterzeichnet

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Budapest, 26.5.2003, BUDAPESTER ZEITUNG, deutsch, Gunnar Erth

Klaus Töpfer, UN-Umweltdirektor und ehemaliger Bundesumweltminister, lobte vergangene Woche die Anstrengungen Ungarns im Bereich Umweltschutz. Töpfer traf sich am Dienstag (20.5.) mit dem neuen Umweltminister Miklós Persányi, der erst am Montag (19.5.) seinen Dienst angetreten hatte. Beide reisten gemeinsam am Nachmittag zur dreitägigen Umweltkonferenz "Umwelt für Europa" nach Kiew.

Die dreitägige Umweltkonferenz, die von Mittwoch (21.5.) bis Freitag (23.5.) dauerte, untersuchte den Zustand von Umwelt und Natur in Europa. 55 Staaten entsandten ihre Vertreter. Für Ungarn standen dabei mehrere Protokolle im Mittelpunkt, die kontrovers diskutiert wurden. Mehr Schutz für Theiß, Donau und die Natur des Karpatenbeckens insgesamt verspricht dabei ein internationales Abkommen, das Persányi und seine Amtskollegen aus der Ukraine, Rumänien, Jugoslawien und der Slowakei unterzeichneten. Die Partner verpflichten sich zu einer klaren Regelung von Haftpflicht und Schadensersatz bei grenzüberschreitenden Umweltkatastrophen, wie etwa der Theißverschmutzung mit Zyanid im Jahr 2000. "Ich hoffe, dass sich dem Abkommen noch mehr Staaten anschließen werden", sagte Persányi.

Des weiteren wurde die strategische Partnerschaft "Wasser für nachhaltige Entwicklung in Osteuropa" geschlossen. Die so genannte EU-Wasserinitiative will bis 2015 die Zahl der Menschen halbieren, die keinen Zugang zu Trinkwasser haben und über keine sanitären Anlagen verfügen. Ein weiteres Abkommen zielt auf die Förderung von Methoden zur wirksameren Energienutzung. Außerdem wurde eine Resolution zur biologischen und landschaftlichen Vielfalt angenommen.

Während seines Besuchs in Budapest lobte Klaus Töpfer die Anstrengungen der EU-Beitrittskandidaten im Bereich Umweltschutz. "Sicher, Ungarn hat noch viele Probleme. Die Energieversorgung gehört genau so dazu wie der Einsatz von Pestiziden und die Abwasserbeseitigung", sagte er. "Wir können allerdings auch viel für andere Länder lernen, die diesen Transformationsprozess noch zu bewältigen haben", sagte er.

Ausdrücklich lobte er das in Kiew geschlossene Haftpflichtabkommen für die Flüsse im Karpatenbecken. "Darüber hinaus verfügt Ungarn über gut ausgebildete Umweltexperten, die in anderen Regionen der Welt eingesetzt werden können", so Töpfer.

Persányi gelobte weitere Anstrengungen Ungarns. "Das 21. Jahrhundert ist das Jahrhundert des nachhaltigen Wirtschaftens und des Umweltschutzes", sagte er. "Wir werden weiter hart arbeiten. Eine unserer wichtigsten Aufgaben ist der Ausbau der Kanalisation. Viele Orte sind noch nicht ans Abwassernetz angeschlossen, das werden wir ändern." (fp)