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Treffpunkt Europa 07:35 UTC

Susanne Henn16. Mai 2008

99% aller EU-Unternehmen sind kleine und mittelständische Betriebe. Als Rückgrat der europäischen Wirtschaft bieten sie zwei Drittel aller Arbeitsplätze in der EU. Inwieweit werden sie besonders gefördert?

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Die EU will kleinen Unternehmen die Arbeit erleichtern.
Die EU will kleinen Unternehmen die Arbeit erleichtern.Bild: Bilderbox

Zuerst die gute Nachricht: Die Europäische Union will kleine und mittelständische Unternehmen weiter unterstützen und dazu im nächsten Monat ein Regelungspaket namens "Small Business Act" verabschieden. Jetzt die schlechte Nachricht: Das ist auch dringend nötig, denn zuviel Bürokratie, Verwaltungslasten und unterschiedliche Steuer- und Rechtssysteme machen Europas Kleinunternehmern immer noch das Leben schwer.

Französische EU-Ratspräsidentschaft soll Kleinbetriebe voran bringen

Will den Mittelstand nach vorne bringen: Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy.
Will den Mittelstand nach vorne bringen: Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy.Bild: picture-alliance/dpa

Die Franzosen übernehmen im 2. Halbjahr die EU-Ratspräsidentschaft und Präsident Nicolas Sarkozy hat die Umsetzung des "Small Business Acts" zur Chefsache erklärt. Ob die Inhalte dieses Maßnahmenpakets bindend sein werden, ist allerdings noch gar nicht klar. Ganz oben auf der Wunschliste steht jedenfalls: Einfachere Gesetzgebung, leichterer Zugang zu den Märkten und eine Harmonisierung der Steuersysteme.

Die Franzosen selbst haben aber ein Problem mit ihren Exporten. Kaum ein Monat vergeht ohne Hiobsbotschaften zum Außenhandelsdefizit. Im März erreichte es eine neue Rekordmarke von fast 44 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum schaffte Deutschland einen Außenhandelsüberschuss von 200 Milliarden Euro. Teurer Euro und hoher Ölpreis hin oder her - das liegt vor allem am Abschneiden der mittelständischen Unternehmen meint Ulrike Sachweh von Radio France Internationale.

Geld aus EU-Töpfen für ungarische Mittelstandsbetriebe

Unternehmen zu starten und zu erhalten kostet Geld. Doch die richtige Finanzierung zu finden ist oft eine der Hauptschwierigkeiten für europäische Klein- und Mittelbetriebe (KMU). Auch Patente sind teuer. Mit verschiedenen Förderprogrammen versucht die Europäische Union daher, die Kleinunternehmern zu helfen. Seit vier Jahren sind auch die Ungarn Mitglied in der EU, dort gibt es Brüsseler Gelder im Rahmen des nationalen Entwicklungsplans der neuen Mitglieder. Sie fließnen direkt an die Regierung in Budapest und Klein- und Mittelständler können sich darüber im eigenen Land um Förderung bewerben. Wie viele es sind, berichtet Christian Erdei.

Frischer Unternehmergeist in Estland

Tallinn - Estlands Hauptstadt
Tallinn - Estlands HauptstadtBild: dpa - Bildfunk

Im Nordosten der Europäischen Union, in Estland, sind die Lohnkosten im Vergleich zu den skandinavischen Nachbarn noch niedrig. Große Traditionsunternehmen, die dort nach der Unabhängigkeit in eine wirtschaftliche Krise geraten waren, sind jetzt wieder konkurrenzfähig. Eines davon ist Kitman, mittlerweile auf 140 Mitarbeiter geschrumpft und seit gut fünf Jahren in der Hand eines jungen Esten mit großem Ehrgeiz. Ein Porträt von Marc-Christoph Wagner aus Tallinn.

Italienische Familienbetriebe in der Krise

Wer in der EU als kleines und mittelständisches Unternehmen gelten will, muss weniger als 50 Millionen Umsatz im Jahr machen und weniger als 250 Angestellte haben. Die meisten von ihnen sind Familienunternehmen. Bei vielen von ihnen herrscht Angst vor der Globalisierung, weil es immer schwieriger wird, sich gegen die Konkurrenz aus China und anderen asiatischen Billiglohnländern durchzusetzen. Das ist auch ein Problem in Norditalien, berichtet Kirstin Hausen aus Verona.