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Meine schönste Autogeschichte

27. Juli 2011

Jedes Auto birgt Stoff für Emotionen und Geschichten - von der ersten Rundreise über die Autopanne bis zur Liebesgeschichte. Sehen Sie sich hier die Erlebnisse rund ums Auto an.

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Teil 1 - Jutta Kleinschmidt, Rennfahrerin

25.01.2011 MADE IN GERMANY KLEINSCHMIDT JUTTA
Bild: DW-TV

Die studierte Physikerin gehört zu den weltweit erfolgreichsten Frauen im Motorsport. Sie ist die erste und bisher einzige Frau, die die Rallye Dakar in der Gesamtwertung gewonnen hat. Damals fuhr sie für Mitsubishi. In unserer Reihe "Meine schönste Autogeschichte" erzählt sie uns ein Erlebnis aus dieser Zeit. Klicken Sie unten auf den Link, um das Video anzuschauen!

Teil 2 – Linda Bresonik, Fußball-Nationalspielerin

Linda Bresonik (Foto: DW)

Linda Bresonik ist eine erfahrene Nationalspielerin und hat bereits mehr als 60 Spiele für die deutsche Auswahl bestritten. Mit dem FCR Duisburg gewann sie 2009 und 2010 den DFB-Pokal sowie 2009 den Uefa-Cup. In unserer Reihe "Meine Schönste Autogeschichte" erzählt sie uns von ihren Kindheitserinnerungen und der ersten Urlaubsfahrt mit den Eltern in einem baby-blauen Mercedes nach Italien. Klicken Sie unten auf den Link, um das Video anzuschauen!

Die schönsten Autogeschichten unserer Zuschauer und User:

Frank Steinweg, Deutschland

Bild eines Opel Kadett C "Aero", Baujahre 1976-1978 Copyright: GM Corp.
Bild: GM

Um mich zur Meisterschule anzumelden, musste ich im Februar 1991 nach Jena fahren. Da ich die technischen Grundbegriffe der gerade verflossenen DDR nicht kannte, habe ich (übrigens überzeugter Atheist) ein Gebet zum Himmel geschickt, das ich mein ganzes Glück für die Aufnahmeprüfung brauche. Ich bestand die Prüfung. Aber auf der Rückfahrt platzte bei Sömmerda (in der Nähe von Weimar) der Kühler meines pinkfarbenes OPEL Kadett C. Um ca. 21:00 am Sonntag fand ich eine Werkstatt, die den Kühler löten wollte. Die Nacht habe ich in einem scheußlichen Hotel in Eisenach verbracht und bin Montagmittag mit einem schräg eingebauten Mantakühler weiter gefahren. In Wildeck-Obersuhl blockierte die Wasserpumpe und die Werkstatt hatte erst über die Notreparatur und dann über die Farbe des Autos gelacht. Ich sollte in ein paar Tagen wiederkommen, um den Wagen abzuholen. Auf dem Bahnhof von Bebra erfuhr ich, das mein Zug acht Stunden Verspätung hatte, da er in einer Schneeverwehung bei Kassel steckte. Nach 48 Stunden kam ich in Duisburg an, um zu erfahren, dass so spät kein Nahverkehrszug nach Krefeld fährt. Als ich in das Taxi stieg, sah der Fahrer in meinen Augen, dass es keinen Sinn hatte zu sagen, dass Ihm zuviel Schnee lag. Er fuhr mich wortlos nach Krefeld. Als ich zwei Wochen später mein Auto abholen wollte, sagte die Sekretärin des Autohauses, dass die Rechnung noch nicht fertig sei. Ob ich nicht morgen wiederkommen könnte. Da bin ich das erste Mal in meinem Leben laut geworden und sie gab mir das Fahrzeug so mit und schickte die Rechnung nach.

Norbert T. aus Argentinien:

Amtsgerichte halten Blitzerfotos für Eingriff
Bild: DPA

Meine denkwürdigste Autogeschichte ereignete sich vor einigen Jahren als ich und mein Bruder einen Chevrolet Pick-Up kauften, dessen Höchtsgeschwindigkeit, laut Tacho, bei 160km/h lag. In der Tat erreichte dieses Fahrzeug eine Geschwindigkeit von höchstens 130km/h, auch bei bis zum Anstoß gedrücktem Gaspedal. Wir haben nach der Ursache gesucht und entdeckt, daß der Vergaser bei Vollgas nur 70% der vom Motor angesaugten Luft durchließ und so einen Leistungsmangel hervorrief. Das war eigentlich ein Fabrikationsfehler, den man nicht beim Autohändler beheben konnte, also mußte man ihn einfach in Kauf nehmen. Wir wollten aber schneller fahren und haben zu Hause hartnäckig mit ganz einfachen Werkzeugen den Vergaser modifiziert und erreicht, dass die Einlassklappe bei Vollgas völlig aufging. Groß war unsere Überraschung als wir auf der Landstraße bemerkten, daß wir eigentlich eine Geschwindigkeit von 180km/h erzielten, von der wir vorher gar nicht zu träumen gewagt haben. Zum Glück gab es zu jener Zeit noch keine Radarfallen, sonst hätte uns der Spaß ziemlich viel Geld gekostet, da die Höchsgeschwindigkeit auf 100km/h begrenzt war.

Siegfried Helbing aus Kalifornien, USA:

Techno Classica Oldtimer Ausstellung Mercedes 300 SL
Bild: DW/Srecko Matic

Es war in Mendoza Argentinien im Jahre 1954, da hatte ich als 13-jähriger Junge Gelegenheit den berühmten Motorrad- und Autofahrer Hermann Lang kennenzulernen. Hermann Lang war nach Mendoza gekommen um bei dem argentinischen Autorennen mit Teil zu nehmen und er wollte sein Rennauto vorstellen. Es war der Mercedes Benz 300 SL.

Ich hatte das grosse Glueck hautnah am silbernen 300 SL zu stehen und konnte ihn sogar anfassen. In meinem kleinen Gehirn war das das groesste Erlebniss was passsieren konnte. Herr Lang nahm sich Zeit mit mir und mit viel Enthusiasmus erklaerte er mir die kleinsten Details des 300SL's. Vom Entwurf der Möwenfllügeltueren bis auf die Motorstellung unter der Haube von 45 Grad. Der Silberfeil 300SL war einfach nur bewundernswert !. Auch konnte ich nur da von träumen so einen märchenhaften Wagen mal selbst zu fahren, natürlich dafür war ich noch zu jung und zu klein. Es war aber doch der Moment an dem ich Mercedes Benz in mein Herz und Seele geschlossen habe.

Ich war so begeistert von diesem Rennwagen, dass ich einen Brief an das Mercedes Benz Werk in Deutschland schrieb, um ihnen zu gratulieren und um ein Model Auto vom 300SL zu erbitten. Viele Wochen verstrichen, aber die Hoffnung hatte ich nie verloren und tatsächlich, nach 10 Wochen bekam ich ein Päckchen von Mercedes Benz mit einem Model Auto. Meine Freude war riesig auch wenn es nicht ein 300SL war, sondern eine Limousine Model 300 erzeugt von der Firma Praemeta von Koeln-Hoehenberg mit Aufziehfederandrieb, der Aufziehschluessel ist ein Polizist, die Farbe dunkelgrün und hat sogar eine unabhängige Federung. Die Mercedes Benz Werbungsabteilung entschuldigte sich sogar noch dass es kein 300SL Model war aber für mich war es ein Traum der Wirklichkeit wurde. Noch heute hat das kleine Model Auto einen Ehrenplatz auf meinem Schreibtisch.