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Menschen, Fotos, Pharaonen

15. Oktober 2004

Ausstellungen können eine Menge Fragen klären. Zum Beispiel, warum der Kubismus so heißt, wie er heißt. Oder wie Pharao Tutenchamun einst gehaust hat. Die Antworten hängen und stehen in europäischen Ausstellungen.

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Kegel und Kugeln in Ferrara

Kubisten in Ferrara im Palazzo deil Diamanti
Ein Stilleben von PicassoBild: Nationalgalerie Berlin, Sammlung Berggruen

Ein Kunstkritiker Anfang des 20. Jahrhunderts mochte die Werke von Georges Braque wohl nicht sonderlich leiden: Abschätzig bezeichnete er sie als "bizarreries cubiques" (etwa: bizarre Würfel). Doch damit bekam eine aufkommende, völlig neue Kunstrichtung ihren Namen: der Kubismus. Plötzlich wurden Personen, Landschaften und Gegenstände in Form von Zylindern, Kegeln und Kugeln mit relativ kleiner Farbskala dargestellt. Den Anfang hatte 1907 Picasso mit seinem Bild "Les Demoiselles d'Avignon" gemacht. Eine große Ausstellung in Ferrara vereint jetzt zahlreiche Werke der wichtigsten Vertreter des Kubismus: Die Schau "Der Kubismus. Revolution und Tradition" im Palazzo dei Diamanti zeigt - chronologisch geordnet - Bilder von Picasso und Braque, aber auch von Léger, Gris, Mondrian, Gleizes, Metzinger, Severini, Marcoussis und Rivera.

Bis 9. Januar. Sonntag bis Donnerstag 9.00 bis 20.00 Uhr, Freitag/Samstag bis 24.00 Uhr

Pharaonen in Paris

Pharaonen sind Könige, Götter und heldenreiche Sieger. Unter dem Titel "Pharao" zeigt das Pariser Institut der arabischen Welt Darstellungen von rund 200 Pharaonen, wovon mehr als die Hälfte Leihgaben des Museums in Kairo sind. Die Werke stammen hauptsächlich aus der Zeit zwischen 1550 und 1069 vor Christus. Viele werden erstmals in Frankreich gezeigt, wie zum Beispiel eine drei Meter hohe Statue von Tutenchamun. "Mit dieser Ausstellung wollen wir die verschiedenen Facetten der Person des Pharaos zeigen", erklärt die Museumsleitung. Besucher sehen die ägyptischen Herrscher also als Könige, Krieger und Palastbewohner.

Bis 10. April 2005. Dienstag bis Sonntag 10.00 bis 18.00 Uhr

400 Fotos im Museum

Alfred Stieglitz war die zeitgenössische konventionelle Fotografie zuwider. Deshalb gründete er 1902 aus Protest die Gruppe "Photo-Secession" und gab im selben Jahr die Zeitschrift "Camera Work" heraus. Unter dem Titel "Alfred Stieglitz (1864-1946), rund um die Schenkung der Georgia O'Keeffe-Stiftung" zeigt das Pariser Musée d'Orsay mehr als 400 Werke des Sohnes deutscher Einwanderer, der am 13. Juli 1946 in New York starb - dort hatte er sich mit einer Galerie für verschiedene Künstler stark gemacht. Das Musée d'Orsay gehört zu den wenigen europäischen Kunsteinrichtungen, denen ein Teil der Werke zugekommen ist, die Stieglitz' Ehefrau, die Malerin Georgia O'Keeffe, nach dem Tod ihres Mannes in einer Stiftung vereint hatte. Im Februar 2005 zieht die Ausstellung weiter nach Madrid.

Vom 19. Oktober bis 16. Januar 2005. Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 18.00 Uhr, Donnerstag bis 21.45 und Sonntag ab 9.00 Uhr

Arbeit in Serie

Valie Export Ausstellung in Wien, Atelier Augarten
Fotokunst von Valie ExportBild: Presse

Die Wahrnehmung, die Mitteilungskraft und das Verhältnis des Menschen zu seiner Umgebung sind zentrale Themen im Werk der österreichischen Künstlerin Valie Export. Die Österreichische Galerie Belvedere präsentiert nun Arbeiten von ihr, in denen der serielle Aspekt im Vordergrund steht. Unter dem Titel "Valie Export: Serien" sind im Atelier Augarten rund 90 Fotografien, Installationen, Videos und Grafiken der 64-jährigen Künstlerin zu sehen. So zerlegt Export in "Phasen Fotografien" aus den 1970er Jahren Motive in einzelne, vom gleichen Standpunkt aus aufgenommene Bilder, um das "Abtasten" des Gegenstandes mit den Augen fotografisch nachzuvollziehen.

Bis 20. Februar 2005. Dienstag bis Sonntag 10.00 bis 18.00 Uhr

Vergangenheit trifft Gegenwart in Valencia

Jasper Johns, Untitled, 1990
Jasper Johns: UntitledBild: Presse

Jasper Johns ist einer der Wegbereiter der Pop Art - bekannt sind seine Flaggen-, Zielscheiben- und Zahlenbilder, seinen Durchbruch erzielte er in den 1950er Jahren zudem mit bemalten Bronzeskulpturen. Das Spätwerk des 1930 in Georgia geborenen US-Künstlers, der auch mit Pop-Art-Spezialist Robert Rauschenberg befreundet war, ist derzeit im Institut für Moderne Kunst in Valencia (IVAM) zu sehen. Unter dem Titel "Dinge der Vergangenheit und der Gegenwart" sind dort rund 90 Grafiken, Zeichnungen und Bilder aus den Jahren 1983 bis 2003 ausgestellt. Der Einfluss von Werken von Frida Kahlo, Cézanne, Picasso, Duchamp, Holbein oder Matthias Grünewald ist auch in ihnen zu erkennen.

Bis 2. Januar 2005. Dienstag bis Sonntag 10.00 bis 20.00 Uhr