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Stallregie nur als "letzter Ausweg"

7. Juli 2016

Die Silberpfeil-Piloten Nico Rosberg und Lewis Hamilton dürfen trotz ihrer neuerlichen Kollision weiter frei um den Formel-1-WM-Titel fahren. Die Streithähne stehen jedoch unter genauer Beobachtung der Teamleitung.

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Lewis Hamilton (l.) und Nico Rosberg. Foto: Getty Images
Lewis Hamilton (l.) und Nico RosbergBild: Getty Images/M. Thompson

Vier Tage nach der erneuten Kollision von Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton und WM-Spitzenreiter Nico Rosberg hat sich die Führung des Mercedes-Teams in einer Krisensitzung gegen eine generelle Stallregie entschieden. Allerdings müssen sich die Fahrer einem verschärften Verhaltenskodex beugen. "Ihr Schicksal liegt jetzt in ihren eigenen Händen", teilte der Rennstall nach dem Treffen von Motorsportchef Toto Wolff und Technikdirektor Paddy Lowe mit den beiden Streithähnen am Sitz des Mercedesteams in Brackley mit. Hamilton und Rosberg dürften "weiterhin frei fahren und um die Weltmeisterschaft kämpfen", müssten jedoch "die Werte des Teams respektieren". Für die beiden Fahrer gelten nun verschärfte Regeln, nachdem es in den vergangenen fünf Rennen drei Zwischenfälle gab, die das Team nach eigener Rechnung "mehr als 50 Punkte in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft" gekostet haben.

"Beste Fahrerpaarung in der Formel 1"

Die Teamleitung behält sich vor, während der Rennen Anweisungen künftig auszugeben, "um uns vor einem potenziellen Verlust von Konstrukteurs-Punkten zu schützen." Bereits beim Großen Preis von Monaco im Mai war Rosberg angewiesen worden, wegen Problemen an seinem Boliden den schnelleren Hamilton passieren zu lassen. Der Engländer fuhr daraufhin zum Sieg, während Rosberg seinen Mercedes auf Position sechs ins Ziel steuerte. Bei Missachtung, so das Mercedes-Team, "behalten wir uns vor, eine Stallregie als letzten Ausweg auszusprechen." Nach wie vor sei man jedoch davon überzeugt, dass "Lewis und Nico die beste Fahrerpaarung in der Formel 1 darstellen."

Rosbergs Vorsprung geschrumpft

Beim Grand Prix in Österreich am vergangenen Sonntag hatte es zwischen Hamilton und Rosberg zum wiederholten Male gekracht. Der in Führung liegende Deutsche wollte in der letzten Runde eine Attacke des dreimaligen Weltmeisters kontern, kollidierte jedoch mit dessen Silberpfeil und musste sich schließlich mit Platz vier begnügen. Hamilton fuhr als Erster über den Zielstrich. Am kommenden Sonntag steht der zehnte WM-Lauf, der Große Preis von Großbritannien in Silverstone, auf dem Programm. In der WM-Gesamtwertung ist der Vorsprung von Rosberg auf seinen Mercedes-Teamkollegen auf elf Punkte zusammengeschmolzen.

Rosberg vor Hamilton während des Grand Prix in Spielberg/Österreich. Foto: Imago
Bild: imago/LAT Photographic

sn/asz (sid, dpa)