Merkel erwartet wirtschaftlich schwieriges Jahr
31. Dezember 2009"Wir können nicht erwarten, dass der Wirtschaftseinbruch schnell wieder vorbei ist. Manches wird gerade im neuen Jahr erst noch schwieriger, bevor es wieder besser werden kann", sagte die Bundeskanzlerin. Sie fügte hinzu, es gebe aber die begründete Hoffnung, dass Deutschland diese Krise meistern und gestärkt aus ihr hervorgehen werde.
Umweltschutz
Merkel warnte davor, aufgrund der Wirtschaftskrise Herausforderungen der Menschheit wie den Umweltschutz zu vernachlässigen. Die Welt müsse zeigen, dass sie ihre Lektion umfassend gelernt habe. "Wirtschaft und Umweltschutz sind keine Gegensätze, sie bedingen einander - mehr denn je", sagte die Bundeskanzlerin und fügte hinzu: "Davon dürfen wir uns auch durch Rückschläge wie den der Klimakonferenz in Kopenhagen nicht beirren lassen." Deutschland werde das nicht tun, sondern biete an, über die in Europa vereinbarten CO2-Minderungsziele noch hinauszugehen.
Afghanistan
Mit Blick auf Afghanistan sagte die Kanzlerin, Ziel sei Stabilität in dem zentralasiatischen Land. "Sicherheit und Stabilität in Afghanistan so zu schaffen, dass von dort nie wieder Gefahr für unsere Sicherheit und unser Wohlergehen ausgeht. Das ist der Auftrag." Politisch müssten die Bedingungen geschaffen werden, damit die Verantwortung in den nächsten Jahren Schritt für Schritt an die Afghanen übergeben werden könne. Was dies für die Zahl der Bundeswehrsoldaten in Afghanistan bedeutet, ließ die Kanzlerin jedoch offen.
Mauerfall
Merkel erinnerte in ihrer Neujahrsansprache auch an den Mauerfall im November 1989: "Heute ist für mich kein Silvesterabend wie jeder andere", sagte sie. "Denn der heutige Abend weckt bei mir unmittelbare Erinnerungen, und zwar an Silvester vor genau 20 Jahren. … Mein erstes Silvester in Freiheit nach 35 Jahren meines Lebens in der DDR - es war einmalig. Es war wunderbar."
Autor: Martin Schrader
Redaktion: Herbert Peckmann