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Merkel sichert Opel Hilfe zu - aber welche?

31. März 2009

Die Bundesregierung wird Opel im Überlebenskampf unterstützen. "Wo immer es nötig ist", versprach Kanzlerin Angela Merkel im Werk in Rüsselsheim. Sie stellte aber auch Bedingungen.

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Kanzlerin Merkel mit Managern und Politikern neben einem historischen Opel-Modell (Foto: AP)
Krisenbesuch bei Opel: Kanzlerin Merkel mit führenden Vertretern von Unternehmen, Betriebsrat und hessischer LandespolitikBild: AP

Vor 3000 Opel-Mitarbeitern erneuerte Merkel die Forderung der Bundesregierung nach einem privaten Geldgeber, der das Tochterunternehmen des kriselnden US-Autobauers in eine neue Zukunft führen solle. Dieser Investor müsse langfristig orientiert sein, sagte sie. Dann könne er, "ich sage das ausdrücklich", auch mit finanziellen Bürgschaften vom deutschen Staat rechnen.

Unterstützung bei der Investor-Suche

Bei der Investor-Suche will der Bund helfen. Kurzfristig werde ein Verhandlungsteam mit Vertretern des Bundes, der betroffenen Länder mit Opel-Standorten, mit Investmentbankern und Wirtschaftsfachleuten zusammengestellt. Es soll, so Merkel, die deutschen Interessen gegenüber dem Mutterkonzern General Motors und der US-Regierung in den kommenden Wochen vertreten.

Die Opelaner hätten gern mehr gehört. Betriebsratschef Klaus Franz forderte eine staatliche Beteiligung. Investitionen des Rüsselsheimer Autobauers langfristig durch staatliche Bürgschaften abzusichern, sei nicht schlecht, sagte er. "Ehrlich gesagt, wäre uns aber eine direkte staatliche Einlage viel lieber." In Opel zu investieren, lohne sich. Allerdings sollte die finanzielle Hilfe zeitlich beschränkt bleiben.

"Äußerst schwierige Situation"

Der Europa-Chef der Opel-Mutter General Motors, Carl-Peter Forster (Foto: AP)
Verständnis in der Not: der Europa-Chef der Opel-Mutter General Motors, Carl-Peter ForsterBild: picture-alliance/ dpa

Der Europa-Chef des Mutterunternehmens General Motors, Carl-Peter Forster, äußerte Verständnis für die Zurückhaltung der Politik. Eine wichtige Hilfe für Opel sei bereits die Einführung der Abwrackprämie für Altautos gewesen. Der Traditionsautobauer, der auch viele Kleinwagen fertige, habe von der Prämie "sehr eindeutig profitiert". Dennoch sprach Opel-Chef Hans Demant von einer "äußerst schwierigen Situation".

Weniger übertarifliche Leistungen

Nach eigenen Angaben benötigt das Unternehmen staatliche Hilfe in Höhe von 3,3 Milliarden Euro. 2,6 Milliarden sollen vom Bund und den deutschen Bundesländern kommen, der Rest von anderen europäischen Staaten mit Opel-Standorten. Von den Beschäftigten erwartet das Management vor allem eine Verringerung übertariflicher Leistungen, möglichst in Höhe von rund einer Milliarde Euro. Diese möchten die Betriebsräte allerdings nicht abgeschmolzen, sondern maximal eingefroren oder in Belegschaftsanteile umgewandelt sehen. (win/mas/dpa/ap/afp/rtr)