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Merkel und Beckenbauer widersprechen Blatter

25. November 2013

FIFA-Boss Joseph Blatter hat Deutschland politische Einflussnahme vor der WM-Vergabe für 2022 an Katar vorgeworfen. Kanzlerin Merkel und Franz Beckenbauer weisen das nun zurück.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel Fußball Franz Beckenbauer (Foto: Wolfgang Kumm/dpa/lbn)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Vorwärtsverteidigung von FIFA-Präsident Joseph Blatter, Deutschland habe seinen Einfluss spielen lassen und so dafür gesorgt, dass die WM 2022 an Katar geht, prallt an Bundeskanzlerin Angela Merkel ab. Auch Franz Beckenbauer, langjähriges Mitglied der Exekutive des Fußball-Weltverbandes (FIFA), hat mit großer Verwunderung auf die Vorwürfe des Schweizers reagiert. Der hatte vor einigen Tagen behauptet, Deutschland und Frankreich hätten vor der umstrittenen Vergabe der WM 2022 an Katar aus wirtschaftlichen Interessen Druck auf FIFA-Entscheidungsträger ausgeübt.

"Ich kann für die Bundeskanzlerin hier nur ganz klar sagen, dass es zu keiner Zeit eine Empfehlung an ein deutsches FIFA-Exekutivmitglied gegeben hat, eine Stimme für eine Wahl Katars als Ausrichtungsort abzugeben", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Beckenbauer wies Blatters Anschuldigungen ebenfalls entschieden zurück. "Ich weiß nicht, wie er darauf kommt", erklärte Bayerns Ehrenpräsident in der Sendung Sky 90. "Ich habe weder Druck gespürt noch Druck auf meine Kollegen gespürt."

EU-Parlament prüft Zustände in Katar

Beckenbauer war als damaliges Exekutivmitglied am Votum über die WM-Gastgeber 2018 und 2022 beteiligt, hat aber sein Stimmverhalten bisher nicht offen gelegt. Katar hatte sich beim Kampf um die WM 2022 im Stechen mit 14:8-Stimmen gegen die USA durchgesetzt.

Der FIFA-Boss Blatter war nach dem Amnesty-Bericht über Menschenrechtsverletzungen und massive Missstände auf den Baustellen im Golf-Emirat unter Druck geraten. Das EU-Parlament will voraussichtlich im Frühjahr 2014 eine Delegation an den Golf schicken. Bereits in der vergangenen Woche hatten die Europa-Abgeordneten den WM-Ausrichter zur Vermeidung von Zwangsarbeit und Sklaverei aufgefordert. Zudem plant der Menschenrechtsausschuss im EU-Parlament eine Anhörung zur Situation in Katar, an der Vertreter der FIFA, der Europäischen Fußball-Union UEFA und der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) teilnehmen sollen.

asz/jw (sid, dpa)