1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

"Kein Schuldenschnitt für Athen"

12. Juli 2013

Der Schuldenschnitt für Griechenland sei eine "einmalige Veranstaltung" gewesen, sagte Bundesfinanzminister Schäuble in einem Zeitungsinterview. Auch Kanzlerin Merkel bekräftigte ihre Ablehnung eines weiteren Haircuts.

https://p.dw.com/p/196ZC
Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble auf der Regierungsbank im Bundestag (Foto: picture alliance/dpa)
Merkel und Schäuble Haushalt 2013 Debatte im BundestagBild: picture-alliance/dpa

Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) betonte, dass der Weg zur Gesundung für Länder mit geringer Wettbewerbsfähigkeit über "unvermeidliche Reformen und Strukturanpassungen" gehe. Mit Blick auf Griechenland betonte Schäuble im Gespräch mit der "Bild"-Zeitung (Freitagsausgabe): "Der Schuldenschnitt war eine einmalige Veranstaltung. Wer daran rüttelt, sollte wissen, was er tut: Kein Investor würde dann noch europäische Staatsanleihen zeichnen."

In einem Interview mit der "Südwest Presse" aus Ulm (Freitagausgabe) sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf die Frage nach einem möglichen neuen Schuldenschnitt: "Ich sehe das nicht." Ähnlich hatte sich Merkel bereits in der vergangenen Woche geäußert.

"Athen muss Hausaufgaben machen"

Europa-Flagge über der Akropolis in Athen (Foto: picture alliance/dpa)
Nichts ist derzeit gut in GriechenlandBild: picture-alliance/dpa

Gleichwohl kündigten sowohl Merkel als auch Schäuble an, Griechenland auf dem Sanierungsweg weiter unterstützen zu wollen. Das derzeitige Hilfsprogramm der internationalen Kreditgeber mit im Gegenzug festgeschriebenen Reform- und Sparauflagen läuft im kommenden Jahr aus. "Die Finanzminister der Eurozone haben bereits letztes Jahr zugesagt, weitere Unterstützung zu prüfen, wenn das Programm Ende 2014 vollständig umgesetzt wurde", sagte Schäuble der "Bild".

Die bisherigen Hilfen für Athen seien so angelegt, "dass Griechenland seine Schulden am Ende wieder selbst bedienen kann, spätestens im Jahr 2020. Bis dahin muss die Regierung in Athen ihre Hausaufgaben machen, das kann den Griechen niemand abnehmen."

Hilfen reichen bisher nicht aus

Das hochverschuldete Griechenland hatte im Mai 2010 von der Europäischen Union und dem Internationalen Währungsfonds erste Notkredite in Höhe von 110 Milliarden Euro erhalten, zudem verzichteten Privatgläubiger mittels eines Schuldenschnitts auf rund 107 Milliarden Euro ihrer Forderungen. Angesichts der desolaten Lage reichten die Hilfen jedoch nicht aus.

Im November 2012 wurde ein zweites Hilfspaket geschnürt. Dennoch steht eine Bewältigung der Schuldenlast für Athen in weiter Ferne.

gri/mak (afp, rtr)