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Messi ist Weltfußballer

21. Dezember 2009

Nach der Ehrung zum besten Spieler Europas ist der Argentinier Lionel Messi jetzt auch zum Weltfußballer 2009 ernannt worden. Der Profi vom FC Barcelona nahm die Auszeichnung bei der FIFA-Gala in Zürich entgegen.

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Der bescheidene Weltfußballer 2009 Lionel Messi hält die Auszeichnung bei der FIFA-Gala in Zürich in seinen Händen. Foto: AP)
Der bescheidene Weltfußballer des Jahres 2009 Lionel MessiBild: AP

Er misst nur 1,69 Meter und wird "La Pulga - der Floh" genannt, aber Lionel Messi ist ein ganz Großer des Fußballs. Im Jahr 2009 ist der Kleinste sogar der Allergrößte. Der Dribbelkünstler vom FC Barcelona wurde bei der FIFA-Gala in Zürich erstmals zum "Weltfußballer des Jahres" gekrönt. Der Argentinier bekam von den Trainern und Spielführern von 147 Nationalteams 1073 Punkte und trat damit die Nachfolge von Cristiano Ronaldo (Real Madrid) an, der diesmal mit 352 Zählern Zweiter vor Xavi (FC Barcelona/196), Kaká (Real Madrid/190) und André Iniesta (FC Barcelona/134) wurde.

Messi mit dem Pokal nach dem Gewinn des Klub-WM-Finales gegen Estudiantes de La Plata in Abu Dhabi umringt von Foto-Journalisten. (Foto: AP)
Messi mit dem Pokal nach dem Gewinn des Klub-WM-Finales gegen Estudiantes in Abu DhabiBild: AP

Vertrag auf der Serviette

Lionel Messis wurde 1987 in der argentinischen Stadt Rosario geboren und stammt aus einfachen Verhältnissen. Sein Vater Jorge verdiente sein Geld als Stahlarbeiter. Messi trat als Fünfjähriger in den Fußballverein ein, den sein Vater leitete. Er galt schon sehr früh als außergewöhnliches Talent. Einziges Manko: seine geringe Körpergröße. Wegen Hormonmangels in den Knochen litt Messi unter Wachstumsstörungen. In Argentinien fand sich kein Verein, der die Behandlung bezahlen wollte. Deshalb beschloss Messis Vater, mit der Familie nach Spanien zu ziehen. Der damals 13-Jährige, nur 1,43 Meter große Lionel Messi spielte im Jahr 2000 beim FC Barcelona vor. "Ich habe ihn innerhalb von einer halben Minute verpflichtet", sagte der damalige Barça-Manager Carlos Rexach. Der erste Vertrag wurde auf einer Serviette aufgesetzt.

150 Millionen Euro Ablöse

Messi als 18-Jähriger bei einer Pressekonferenz 2005. (Foto: AP)
Messi als 18-JährigerBild: AP

Im Oktober 2004, mit 17 Jahren, gab Messi sein Debüt in der ersten spanischen Liga. In der folgenden Saison erhielt er beim FC Barcelona einen Stammplatz. Messis Vertrag wurde vorzeitig bis 2014 verlängert, die utopische Ablösesumme von 150 Millionen Euro festgeschrieben. Drei Mal wurde der Argentinier mit Barça spanischer Meister, zuletzt in diesem Jahr. 2009 war das erfolgreichste Jahr der Vereinsgeschichte und Messi holte mit den Katalanen sechs Titel: neben der Meisterschaft den Pokal, den spanischen und europäischen Supercup, die Champions League sowie zuletzt die Klub-WM. Dabei gelang dem Superstar im Finale gegen den argentinischen Spitzenklub Estudiantes de La Plata in der Verlängerung der entscheidende Treffer zum 2:1-Sieg. Auf Gerüchte über einen bevorstehenden Vereinswechsel reagierte der Superstar häufig mit den Worten "Barcelona ist mein Zuhause". Messis Vertrag läuft inzwischen bis 2016.

Bester Spieler Europas 2009

Messi beim entscheidenden Tor im Klub-WM-Finale. (Foto: AP)
Messi erzielt das entscheidende Tor im Finale der Klub-WMBild: AP

Auch aus der argentinischen Nationalmannschaft ist Messi nicht mehr wegzudenken. Größte Erfolge waren bisher Platz zwei bei der Südamerika-Meisterschaft 2007, als die Argentinier erst im Finale gegen Brasilien 0:3 verloren, und der Olympiasieg 2008 in Peking, als die Gauchos im Endspiel 1:0 gegen Nigeria gewannen. "La Pulga - der Floh" war im November bereits mit einem Rekordvorsprung zu Europas Fußballer des Jahres gewählt worden. Damit ist Messi der erste Argentinier der mit dem Goldenen Ball für den besten Spieler in Europa ausgezeichnet wurde und der erste seines Landes der jetzt zum Weltfußballer gewählt wurde. Dennoch blieb der Star des Züricher Kongresshauses bescheiden. "Ich bin nicht der König der Welt. Natürlich freue ich mich, aber ich fühle mich nicht wie der Beste", sagte der 22-Jährige und gab die Lobeshymnen an seine Mannschaft weiter: "Das Beste ist Barca." Ein bisschen Stolz klang bei seiner Dankesansprache aber doch durch: "Es ist großartig, diesen Preis auch noch zu gewinnen. Es ist eine Ehre, da auch die Kollegen abgestimmt haben."

Matthäus einziger deutscher Preisträger

Deutsche Profis hatten es erneut nicht in die Endausscheidung zum Weltfußballer geschafft. Als letztem war Oliver Kahn 2002 mit Rang zwei der Sprung unter die Top 3 gelungen. Einziger Titelträger aus dem Land des dreifachen Weltmeisters bleibt Lothar Matthäus, der 1990 und 1991 bei der Umfrage unter den Nationaltrainern und Mannschaftsführern die Nase vorn hatte.

Autor: Calle Kops
Redaktion: Stefan Nestler