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Metropolitan Museum gibt Italien Kunstwerke zurück

4. Februar 2006
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Das New Yorker Metropolitan Museum of Art hat im Streit um illegalen Handel mit italienischen Kunstschätzen eingelenkt. Metropolitan-Direktor Philippe De Montebello wolle Italien sowohl die weltberühmte Vase des Euphronius aus dem Jahr 515 v. Chr. als auch 15 Stücke aus dem Silberschatz der Morgantina aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. zurückerstatten. Das berichtete die Zeitung "Corriere della Sera" am Samstag. Die Fundstücke stammen aus Raubgrabungen in der Nähe von Rom und auf Sizilien und waren Anfang der 1970er-Jahre von Kunsthehlern für Millionenbeträge an das amerikanische Museum verkauft worden.

Die Vereinbarung über die Rückgabe der Kunstwerke werde wahrscheinlich Mitte Februar in Rom vom italienischen Kulturminister Rocco Buttiglione und De Montebello unterzeichnet. Die Fundstücke, die heute von unschätzbarem Wert sind, sollen Ende 2007 wieder in ihre Heimat gebracht werden. Die Euphronius-Vase werde dann voraussichtlich im etruskischen Museum der Villa Giulia in der Ewigen Stadt ausgestellt, der Silberschatz soll nach Sizilien zurückkehren.

Dem Zeitungsbericht zufolge soll Italien gedroht haben, dem Metropolitan Museum künftig keine Exponate mehr für Ausstellungen auszuleihen, falls die antiken Kunstwerke nicht zurückerstattet werden. "Das wäre dann das Aus für Schauen von internationalem Interesse gewesen, das Aus für Reisen von Renaissance-Werken nach New York", hieß es. Und das sei für das größte Museum Amerikas und das drittgrößte Museum der Welt (nach dem British Museum in London und der Eremitage in St. Petersburg) sowohl wirtschaftlich als auch kulturell inakzeptabel gewesen.