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Michael Heise: EU-Finanzminister sollten "keine Abschottungspolitik betreiben"

13. März 2006

Chefvolkswirt der Allianz Group im Interview von DW-TV

https://p.dw.com/p/86n3
"Es ist eine fehlgeleitete Strategie, sich hier national abschotten zu wollen": Michael Heise

"Die Finanzminister wären gut beraten, wenn sie sich darauf einigen, liberale Märkte in Europa zuzulassen, keine Abschottungspolitik zu betreiben." Das sagte Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz Group, in einem Interview von DW-TV anlässlich des heutigen (13. März) Treffens der EU-Finanzminister sowie des EU-Wettbewerbsrats. Im Hinblick auf den spanischen Widerstand gegen eine Übernahme des Endesa-Konzerns durch Eon ergänzte Heise: "Hier werden betriebswirtschaftliche Kriterien bei Fusionen außer Kraft gesetzt. Politische Einflussnahme wird versucht. Ich glaube, am Ende nicht erfolgreich, aber es wird versucht. Dies läuft der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft entgegen."

Es werde immer wieder Produkte geben, "die im Energiesektor als nationale strategische Produkte gelten, wo dann auch nationale Gefühle aufkommen. Aber wir bemühen uns doch, einen europäischen Binnenmarkt für Energie zu schaffen, indem wir beispielsweise Regulierungen vereinheitlichen und Wettbewerb zulassen", so Heise im deutschen Auslandsfernsehen. Dies gelte auch für paneuropäisch tätige Unternehmen, "die dazu beitragen, dass sich Marktstandards übertragen. Insofern ist das eine fehlgeleitete Strategie, sich hier national abschotten zu wollen."
13. März 2006
98/06