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Michael Schramm: Höherer Ölpreis wird "unser ganzes Verhalten ändern"

15. Juli 2005

Sprecher der Berenberg Bank (Hamburg) im Interview von DW-TV

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"Wir werden uns daran gewöhnen müssen, dass wir deutlich mehr Geld von unserem Einkommen für Energie ausgeben müssen. Irgendwann wird man sich auch an die zwei Euro oder 2,50 Euro für einen Liter Benzin gewöhnen müssen. Damit wird sich möglicherweise unser ganzes Verhalten ändern." Das sagte Michael Schramm, Leiter des Privatkundenbereichs und Sprecher der Geschäftsführung der Berenberg Bank (Hamburg), in einem Interview von DW-TV. Die Bank hatte am Donnerstag (14. Juli) zusammen mit dem Hamburger Weltwirtschafts-Institut eine Studie zum künftigen Energiebedarf vorgelegt. Danach könnte sich der Ölpreis bis zum Jahr 2030 auf 120 US-Dollar verdoppeln.


"Dieser Preis, den wir hier angeben, ist das untere Ende. An 120 Dollar pro Barrel wird sich die nächste Generation gewöhnen müssen", so Schramm zur Deutschen Welle. Einer der Gründe sei das Wirtschaftswachstum in Asien. "Wenn die Asiaten auf lange Sicht zwei Prozent mehr Wachstum als der Rest der Welt haben und zurzeit haben wir dort sogar das Doppelte, ist ein Barrel-Preis von 180 oder 200 Dollar denkbar", betonte der Finanzexperte. Diese Entwicklung käme kurzfristig gesehen einer Reduzierung des Wirtschaftswachstums in Europa von 0,3 bis 0,5 Prozent gleich. Schramm: "In Zukunft bedeutet die Ölpreisentwicklung sicherlich nichts Besseres, sondern Schlechteres."

15. Juli 2005
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