1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Microsoft und IBM sorgen für schlechte Stimmung

Andreas Becker18. Januar 2002

Es ist das gleiche Spiel wie am Vortag, nur mit veränderten Vorzeichen. Am Donnerstag stieg der DAX trotz schlechter Vorgaben aus den USA, heute fällt er trotz guter Vorgaben.

https://p.dw.com/p/1izY
Bild: APTN

Das liegt in beiden Fällen an den Geschäftszahlen einiger Unternehmen, die erst nach Börsenschluss in New York veröffentlicht wurden und von den Börsianern als wegweisend für eine ganze Branche betrachtet werden. Diesmal waren es die Zahlen vom Software-Riesen Microsoft, die die Anleger enttäuschten, außerdem fiel der Ausblick des Computerherstellers IBM düster aus.

Der Dow Jones konnte darauf nicht mehr reagieren und schloss gestern mit einem Plus von 1,4 Prozent bei 9850 Punkten. Der Nasdaq-Index legte 2,1 Prozent auf 1986 Zähler zu.

An der Frankfurter Börse fehlten heute außerdem gute Unternehmensnachrichten. So ist den Händlern die Kauflust vom Vortag wieder vergangen. Der DAX gibt bis zum Mittag (12:10 Uhr) 1,1 Prozent ab auf 5073 Punkte. Der Nemax-50-Index verliert noch ein bisschen mehr, das Minus beträgt hier 1,5 Prozent auf 1162 Zähler.

Angesichts der schlechten Nachrichten von Microsoft und IBM ist es nicht überraschend, dass die Technologie-Werte wieder zu den größten Verlierern zählen. Ganz unten rangiert Infineon mit einem Minus von fast fünf Prozent, Siemens und der Software-Hersteller SAP gaben zwischen zwei und drei Prozent ab.

Die Lufthansa verlor, nachdem sie bekannt gab, dass im Jahr 2001 weniger Menschen mit ihren Maschinen geflogen sind. Das sollte aber spätestens nach dem 11.September niemanden überraschen, und es ist fraglich, ob damit ein Minus von fast zwei Prozent begründet werden kann. Hier drückten wohl auch Nachrichten aus Italien auf den Kurs. Dort streiken die Flughafen-Angestellten, und die Lufthansa musste deswegen bereits fast 50 Flüge streichen.

Nur ganz wenige DAX-Werte stehen bislang im Plus. Einer davon ist der Energie-Konzern E.ON. Der möchte die Essener Ruhrgas übernehmen, muss aber noch bangen, dass das Kartellamt am Montag die Übernahme nicht verbietet. Laut Presseberichten naht jetzt aber Hilfe von ganz oben. Denn Bundeskanzler Schröder soll angeblich bereits zugesagt haben, dass die Übernahme in Ordnung gehe. Ob das wirklich stimmt, ist fraglich, das Recht dazu hätte Schröder aber. Mit einer sogenannten Ministererlaubnis könnte die Entscheidung des Kartellamts einfach außer Kraft gesetzt werden.

Der Sportwagen-Hersteller Porsche hat heute seine Zahlen vorgelegt, und die können sich durchaus sehen lassen, denn der Gewinn ist kräftig gestiegen. Allerdings hatten die Anleger nichts anderes erwartet, und so hatten die Zahlen fast keinen Einfluss auf die Aktie.

Die asiatische Leitbörse in Tokio schloss mit einem Plus von 1,6 Prozent bei 10293 Punkten.

Der Euro ist immer noch etwas schwach auf der Brust und kostet 0,8813 US-Dollar.