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Der tödliche Weg nach Europa

11. Mai 2014

Die Passage ist unmenschlich, die Menschenhändler sind es auch. So sterben auf der Reise von Afrika ins gelobte Europa immer und immer wieder Verzweifelte – im Meer oder in der Wüste. Auch schon vor der Küste Libyens.

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Toter Baum in der offenen Wüste (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Auch an diesem Wochenende haben mehr als 50 Menschen ihre Flucht nach Europa nicht überlebt. Mindestens 40 Migranten kamen bei dem Versuch ums Leben, das Mittelmeer zu überqueren. Sie ertranken wenige Kilometer nach der Abfahrt vor der Küste Libyens, als ihr untaugliches und völlig überladenes Boot unter dem Gewicht der Passagiere zusammenbrach.

Mindestens 13 afrikanische Migranten starben in der Sahara. Die vermutlich aus Niger stammenden Opfer seien auf dem Weg nach Algerien in der Wüste verdurstet und verhungert, berichten algerische Journalisten. Zu der Gruppe, die vor allem aus Frauen und Kindern bestanden haben soll, gehörten nach Informationen der Zeitung "El Watan" 33 weitere Menschen. Für sie gebe es kaum noch Hoffnung.

Aus Niger versuchen immer wieder Menschen, nach Algerien oder Europa zu gelangen. Oftmals handelt es sich um Flüchtlinge aus Krisenländern wie Nigeria oder Mali. Die Route durch die Sahara ist schon Vielen zum Verhängnis geworden. Erst im Oktober waren im Norden Nigers die Leichen von 92 Migranten gefunden worden, die meisten von ihnen Frauen und Kinder. Ihr Fahrzeug war in der Wüste liegengeblieben.

Den Schleppern gehen die Kunden nicht aus

Das libysche Nachrichtenportal "Al-Wasat" berichtete, in der Nähe der Küstenstadt Sirte seien 51 illegale Einwanderer aus verschiedenen afrikanischen Staaten festgenommen worden. Unter ihnen seien acht Frauen und drei Kinder. Libyen ist ein wichtiges Transitland für Flüchtlinge vor allem aus Schwarzafrika in Richtung Europa. An den Küsten steigen sie in häufig überfüllte und wenig seetüchtige Boote, um die gefährliche Überfahrt über das Mittelmeer nach Malta oder zur italienischen Insel Lampedusa zu wagen. Dafür zahlen die Verzweifelten hohe Summen an Schlepperbanden, die die Überfahrt organisieren.

Innenminister Salah Masek hatte erst am Samstag gefordert, die Europäische Union müsse Libyen helfen, das unfreiwillig zu einem Transitland für Armutsflüchtlinge auf dem Weg nach Europa geworden sei. Sollte dies nicht geschehen, werde der libysche Staat die Überfahrt der illegalen Einwanderer nach Europa "erleichtern".

rb/wl (afp, dpa, rtr)