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Milde Strafe für Renault

21. September 2009

Der Automobilweltverband FIA hat den Formel-1-Rennstall Renault zu einer zweijährigen Sperre verurteilt, die Strafe aber zur Bewährung ausgesetzt. Das Team hatte sich im Unfall-Skandal von 2008 schuldig bekannt.

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Nelson Piquet jr. vor der Anhörung in Paris. Foto: AP
Reuiger Sünder Piquet jr.Bild: AP

Erleichterung bei Renault. Der Rennstall kam glimpflich davon. Die FIA verhängte nach einer Anhörung in Paris lediglich eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren. Bei einem ähnlichen Regelverstoß in dieser Zeit – so die FIA – würde das Team sofort und für immer aus der Formel 1 ausgeschlossen.

Anleitung zum Unfall

Safetycar-Phase beim Formel 1 Grand Prix 2008 in Singapur. Führungsfahrzeug mit Blinklicht vor Ferrari-Rennauto. Foto: AP
Rechnung aufgegangen: Alonso kam wieder an die Konkurrenten heran und gewannBild: AP

Die Verbandsrichter sahen es als erwiesen an, dass Teamchef Flavio Briatore und Chefingenieur Pat Symonds beim Singapur-Rennen am 28. September 2008 den damaligen Renault-Piloten Nelson Piquet jr. dazu angestiftet hatten, einen Unfall zu Verursachen, damit sein Teamkollege Fernando Alonso das Rennen gewinnen konnte. Symonds, hieß es in einem Brief Piquets an die FIA, habe ihm sogar auf einer Streckenkarte genau gezeigt, wo er den Zusammenstoß provozieren sollte. Nach dem Unfall hatte es eine Safety-Car-Phase gegeben, d.h. ein Auto der Rennleitung war auf die Strecke gefahren, um bis zur Beseitigung der Unfalltrümmer das Tempo aus dem Rennen zu nehmen. Davon hatte alleine der spätere Sieger Alonso profitiert, da er von weit hinten gestartet war und so dicht zu den Konkurrenten auffahren konnte.

Lebenslange Sperre für Briatore

Flavio Briatore umarmt bei einer Siegerehrung Fernando Alonso. Foto: AP
Briatore (r.) feiert mit AlonsoBild: AP

Briatore wurde lebenslang für alle Rennserien der FIA gesperrt. Er darf auch keine Fahrer mehr managen. Symonds kam mit einer fünfjährigen Sperre davon. Die beiden Piloten blieben ungeschoren. Renault akzeptierte die Entscheidung des Weltrats umgehend. "Wir entschuldigen uns vorbehaltlos bei der Formel-1-Welt für dieses unzumutbare Verhalten", teilte der Rennstall mit.

Bis zum Saisonende übernimmt der bisherige technische Direktor Bob Bell den Posten des Italieners. Jean-Francois Caubet, bislang Marketing- und Kommunikationsdirektor, wird neuer Geschäftsführer. Schon in der vergangenen Woche hatte Renault die Vorwürfe nicht mehr bestritten. Der Italiener Briatore und der Brite Symonds hatten das Team verlassen müssen. Flavio Briatore war eine der schillerndsten Figuren die Formel 1. Der 59 Jahre alte Italiener führte Michael Schumacher (1994, 1995) und Fernando Alonso (2005,2006) zu jeweils zwei Weltmeistertiteln. Abseits der Rennstrecken genoss Briatore den Ruf eines Lebemannes und Playboys, der durch zahlreiche Affären mit Topmodels wie Heidi Klum und Naomi Campbell für Schlagzeilen sorgte. (sn/vk/dpa/sid)