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Bildung

Milliarden für deutsche Schulen gefordert

30. Oktober 2017

Wegen der vielen heruntergekommenen Schulgebäude verlangt der Deutsche Lehrerverband Sanierungsausgaben von zehn Milliarden Euro von der künftigen Regierung. Auch die evangelische Kirche fordert mehr Geld für Bildung.

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Kinder beim Schreiben Schreibmotorik Institut
Für erfolgreiches Lernen müssen die Bedingungen stimmenBild: Schreibmotorik Institut

Zehn Milliarden Euro über vier Jahre verteilt - das wäre für den Deutschen Lehrerverband ein angemessener Betrag, um marode Schulen zu sanieren. "Angesichts des skandalösen Sanierungsstaus an zahlreichen Schulen muss im Koalitionsvertrag unbedingt ein umfassendes Investitionsprogramm enthalten sein", so der Verbandsvorsitzende Heinz-Peter Meidinger in der "Bild"-Zeitung. Der Zustand vieler Schulen mit undichten Dächern, Ratten in den Versorgungsschächten und untragbaren hygienischen Bedingungen sei eine Schande für den Kulturstaat und Hochtechnologiestandort Deutschland.

Gesamtkostenpunkt für marode Schulen: 34 Milliarden

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bezifferte die Gesamtkosten für die Instandsetzung maroder Schulen bereits auf 34 Milliarden Euro. Für die Länder und Kommunen bleibe also bei zehn Milliarden Euro immer noch genügend zu tun, sagte Meidinger.

Im Februar hatte der Bundestag einen Nachtragshaushalt beschlossen, mit dem 3,5 Milliarden Euro für die Sanierung von Klassenräumen, Turnhallen und Schultoiletten zur Verfügung gestellt werden. Im Juni verabschiedeten Bundestag und Bundesrat dann auch die notwendige Grundgesetzänderung, damit sich der Bund an der Sanierung der Schulen beteiligen darf - eigentlich waren dafür bislang ausschließlich die Länder zuständig.

Mehr Hilfe für Kinder aus bildungsfernen Schichten

Auch die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) fordert mehr Geld für Bildung. Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe: "Nach wie vor ist es für ein Kind in Deutschland schwierig, einen hohen Bildungsabschluss zu erreichen, wenn die Eltern aus einer bildungsfernen Schicht kommen." Man müsse mehr Geld in die Hand nehmen, um diese Kinder individuell an Schulen und Kindertagesstätten zu fördern. "Wir können uns nicht damit zufrieden geben, dass drei Millionen Kinder in Deutschland in Armut leben", so Bedford-Strohm weiter. Sie würden in die Zustände hineingeboren und könnten am allerwenigsten dafür. 

ie/mak (epd,dpa)