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Mindestens neun Tote bei Einsturz von Eissporthalle in Bad Reichenhall

3. Januar 2006

Beim Einsturz der Eissporthalle im oberbayrischen Bad Reichenhall sind mindestens neun Menschen ums Leben gekommen. Die Bergungsarbeiten dauern an, weil noch viele Menschen als vermisst gelten.

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Das eingestürzte Dach der EissporthalleBild: dpa

Sechs Tote, darunter vier Kinder, wurden bis zum frühen Dienstagmorgen (3.1.2006) geborgen, wie das Landratsamt Berchtesgadener Land mitteilte. Drei weitere Personen seien in den Trümmern entdeckt, jedoch noch nicht geborgen worden. Man gehe davon aus, dass sie tot seien. Weitere Menschen würden noch vermisst. Die Rettungsarbeiten dauerten die gesamte Nacht über an. Die Behörden lösten Katastrophenalarm aus.

Bei den geborgenen Opfern handelte es sich laut Landratsamt um vier Kinder im Alter zwischen sieben und zwölf Jahren, eine 35-jährige Frau sowie einen Jugendlichen. 18 Verletzte, darunter drei Schwerverletzte, seien in umliegende Krankenhäuser gebracht worden. 16 Menschen entkamen unversehrt aus der Halle. Noch am späten Abend wurde ein sechsjähriges Mädchen mit leichter Unterkühlung, aber weitgehend unverletzt geborgen.

Schnee behindert Retter

Die Bergungsarbeiten würden unvermindert fortgesetzt, gestalteten sich jedoch weiter schwierig, nicht zuletzt wegen heftigen Schneefalls, erklärte das Landratsamt weiter. Etwa 360 Rettungskräfte seien im Einsatz. Mit Hilfe von sechs Kranwagen versuchten sie, größere Trümmerteile zu entfernen. Polizeisprecher Franz Sommerauer erklärte am frühen Morgen, derzeit sei etwa die Hälfte der Halle für die Bergungsmannschaften zugänglich. Die Einsatzkräfte erhielten am Morgen laut Sommerauer weitere Verstärkung von der Bundeswehr.

Die Einsatzleitung erklärte am frühen Morgen, es bestehe nach wie vor Hoffnung auf Überlebende. "Wir werden so lange suchen, bis die letzte Person gerettet oder geborgen ist", sagte Kreisbrandmeister Rudi Zeis. Zum Zeitpunkt des Unglücks am Montagnachmittag befanden sich laut Einsatzleitung schätzungsweise 50 Menschen in der Halle.

Warnung

Bereits Stunden vor dem Einsturz am Montagnachmittag war sich die Stadtverwaltung über Risiken bei der Stabilität der Betondecke bewusst. Nach Angaben von Oberbürgermeister Wolfgang Heitmeier nahm die Stadt noch am Mittag Messungen über die Deckenstabilität in der Halle vor. Dabei habe man festgestellt, dass das Dach noch halte, aber ein Eishockey-Training für den Abend abgesagt werden müsse.

Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei sind vor Ort und haben Ermittlungen aufgenommen. Es wurden keine Details genannt, weswegen ermittelt werde, aber es wurde darauf verwiesen, dass bei Todesfällen zwangsläufig wegen fahrlässiger Tötung ermittelt werde. (mas)