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Minsk erhebt Vorwürfe gegen Konrad-Adenauer-Stiftung

2. März 2005

Die Konrad-Adenauer-Stiftung bemüht sich vergeblich um die Zulassung einer Vertretung in Minsk. Das belarussische Staatsfernsehen hat der Stiftung jetzt vorgeworfen, die Opposition des Landes unterstützen zu wollen.

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Im Oktober 2004 wurde die Humanistische Universität geschlossen. Auch ausländische Stiftungen sind nicht gern gesehenBild: AP

Das belarussische Staatsfernsehen hat der Konrad-Adenauer-Stiftung vorgeworfen, belarussische Oppositionelle im Kampf gegen Präsident Aleksandr Lukaschenko finanziell zu unterstützen. Genannt wurde sogar die konkrete Summe von 50.000 Euro, mit der die Stiftung die Arbeit gesellschaftlicher Organisationen in Belarus, die zu Lukaschenkos Regime in Opposition stünden, unterstützen wolle.

Stiftung weist Vorwürfe zurück

Diese Berichte weist die deutsche Stiftung kategorisch zurück. Die Stiftung unterstreicht in einer am vergangenen Donnerstag (25.2.) verbreiteten Pressemitteilung, die Konrad-Adenauer-Stiftung wolle in Belarus, wie auch in anderen 120 Ländern, einen Beitrag zur Stärkung von Frieden und Demokratie sowie von Freundschaft und Verständigung zwischen den Völkern leisten. Ziel der Stiftung sei es, die partnerschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Belarus auszubauen und die Reformen in Belarus zu unterstützen.

Zulassung eines Büros jetzt noch schwieriger?

Die Konrad-Adenauer-Stiftung verfügt bis heute über keine eigene Vertretung in Belarus, wobei in anderen GUS-Staaten Büros der Stiftung längst zugelassen sind. In Kiew beispielsweise arbeitet die Stiftung mit ukrainischen gesellschaftspolitischen Organisationen gut zusammen. Sie veranstaltet dort Konferenzen und Seminare, veröffentlicht aber auch Forschungsberichte in ukrainischer Sprache.

Nach den Meldungen in den belarussischen Medien, wonach die Konrad-Adenauer-Stiftung angeblich die belarussische Opposition finanziell unterstützt, ist die Zulassung einer Vertretung der Stiftung in Belarus wohl noch schwieriger geworden. Im vergangenen Sommer hatte die Stiftung bei den Minsker Behörden die Zulassung einer eigenen Vertretung in Belarus beantragt.

Maria Kopylenko
DW-RADIO/Russisch, 25.2.2005, Fokus Ost-Südost