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Schneller und sicherer

20. März 2009

Microsoft hat auf dem hart umkämpften Markt für Internet-Browser einen neues Programm auf den Markt gebracht. Drei Faktoren sind dabei für den Erfolg eines Internet-Browers ganz entscheidend.

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Der Internet Explorer 8 (Foto: AP)
Der Internet Explorer 8Bild: AP

Nach mehr als einjähriger Entwicklungszeit hat Microsoft den Internet Explorer 8 (IE8) fertiggestellt. Der Browser zeige die meisten Webseiten schneller an als andere Programme und benötige im Vergleich zum Vorgänger weniger als ein Fünftel des Arbeitsspeichers, sagte der Technikexperte von Microsoft Deutschland, Daniel Melanchthon. Der Browser steht in Deutsch und 24 weiteren Sprachen zum Download im Internet zur Verfügung, teilte das Unternehmen mit. Vor zwei Tagen hatte Microsoft Ergebnisse eines Vergleichstests veröffentlicht, laut dem der Browser in Sachen Geschwindigkeit die Konkurrenz überholt. Einen weiteren Schwerpunkt legten die Entwickler zudem darauf, dass der Browser das Surfen im Internet mit zahlreichen Funktionen sicherer macht.

Weiterhin Marktführer

Der Internet Explorer (Foto: DW)
Sicherheit ist wichtig bei einem Internet-BrowserBild: DW/Montage

Zuletzt hatte der Internet Explorer deulich Marktanteile an die Konkurrenz verloren. "Wir sind aber Marktführer und wollen es auch bleiben", sagte Achim Berg, Geschäftsführer der Microsoft Deutschland GmbH. Der IE8 sei der derzeit schnellste Browser auf dem Markt, sagte Berg. Der Chef von Microsoft Deutschland verwies in diesem Zusammenhang auf einen aufwendigen Test, der den Geschwindigkeitsvorteil des IE8 bewiesen habe. Dabei wurde unter anderem verglichen, wie sich verschiedene Browser beim Laden von populären Webseiten verhalten. Für die Wiedergabe der von der Marktforschung ComScore ermittelten 25 beliebtesten Websites benötigte der IE8 und Googles Browser Chrome danach im Schnitt je 3,53 Sekunden. Der Firefox-Browser habe durchschnittlich 3,82 Sekunden benötigt. In anderen für Browser üblichen Vergleichstests (SunSpider, V8-Benchmark) werde der IE8 dagegen zum Teil dennoch deutlich von Konkurrenten wie Firefox, Apples Safari oder Googles Chrome abgehängt. Vor allem, wenn mehrere Tabs geöffnet sind, werde der Browser zunehmend träger, schreibt "Wall Street Journal"-Kolumnist Walt Mossberg.

Deutlich schneller

Mit neuen Funktionen soll Microsofts neuer Browser die Navigation durchs Netz deutlich verbessern. Im Vergleich zu Wettbewerbern benötige ein Anwender mit dem IE8 rund 10 bis 15 Prozent weniger Schritte, um auf ein bestimmtes Ergebnis zu kommen, sagte Berg. So gibt der Browser bereits bei der Adress-Eingabe Vorschläge vor, die er zum Beispiel über zuvor besuchte Seiten, den Verlauf oder über die Favoriten ermittelt. Über sogenannte Web Slices lassen sich regelmäßig beobachtete Seiten stets beobachten, ohne die Seiten erst aufrufen oder aktualisieren zu müssen. Mehrere von einer Homepage aus geöffnete Tabs markiert der Browser zudem der besseren Übersicht halber in der gleichen Farbe.

Firefox-Logo
Der Firefox trotz dem Internet Explorer zunehmend Marktanteile ab

In Sachen Sicherheit bietet der neue Browser neben zahlreichen Filtern und einem besseren Schutz vor Phishing-Seiten auch erstmals eine Funktion, die Microsoft "InPrivate" nennt. Damit hinterlässt der Nutzer beim Surfen durchs Netz keine Spuren. Vor allem auf öffentlichen Rechnern etwa in Internet-Cafés oder auch auf PCs, die in Familien von mehreren benutzt werden, könnten die Nutzer damit ihre persönlichen Daten schützen, sagte Berg. Im Markt für Internet-Browser seien heute drei Aspekte für den Erfolg entscheidend, betonte der Microsoft-Manager. Neben der Geschwindigkeit sei es wesentlich, wie die Software mit privaten Daten umgehe. "Die deutschen Nutzer sind zum Beispiel extrem sensibel, was den Datenschutz angeht." Als dritten Erfolgsfaktor nannte Berg die Möglichkeit der Verwaltung in Firmen (Manageability). "Die Hälfte der PCs steht schließlich in Unternehmen." Eine Stärke des neuen Internet Explorers sei es, dass er sich im Einsatz im Unternehmens-Umfeld auch zentral verwalten lasse.

Hart umkämpfter Markt

Im hart umkämpften Markt für Internet-Browser hatte Microsoft zuletzt an Marktanteilen verloren. Im vergangenen Dezember betrug der Anteil noch 68 Prozent im Vergleich zu 76 Prozent ein Jahr zuvor. Vor allem an den Firefox der gemeinnützigen Stiftung Mozilla hatte Microsoft Anteile verloren, inzwischen macht auch der Suchmaschinen-Spezialist Google mit einem eigenen Browser Chrome dem Softwarekonzern Konkurrenz. (al/fw/ap/dpa)