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Bremen zieht ins Pokalfinale ein

23. April 2009

Bremens Torhüter war der Held im DFB-Pokal-Halbfinale gegen den Hamburger SV. Werder gewann im Elfmeterschießen mit 3:1. Wiese hielt drei Elfmeter und führte seine Mannschaft fast im Alleingang ins Pokal-Endspiel.

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Der Pokalheld - Bremens Torhüter Wiese
Der Pokalheld - Bremens Torhüter WieseBild: AP

Mit einem Jubellauf in die Bremer Kurve der Hamburger Arena beendete Tim Wiese seinen großen Auftritt an diesem Pokalabend. Mit drei gehaltenen Elfmetern ebnete er Werder den Weg nach Berlin. Die Bremer gewannen das Halbfinale beim Hamburger SV mit 3:1 im Elfmeterschießen. Nach 120 Minuten hatte es 1:1 gestanden.

Die Gäste aus Bremen spielten von Beginn an auf wie die eigentlichen Hausherren. Die Mannschaft von Trainer Schaaf war wacher, aggressiver in den Zweikämpfen und auch direkter im Spiel nach vorn. Schon nach elf Minuten sprang dabei Zählbares heraus: Einen Freistoß von Diego konnte HSV-Keeper Rost nur an die Latte lenken, Bremens Innenverteidiger Mertesacker schob den Ball aus fünf Metern zum 1:0 ins Tor. Auch in der Folge dominierte Werder die Partie. Der HSV agierte bis zur Pause behäbig und wenig selbstbewusst. “Werder war überlegen im Mittelfeld. Das war unser Problem“, sagte HSV-Trainer Jol zum schwachen Auftritt in der ersten Hälfte.

Bremens Per Mertesacker dreht jubelnd ab, kurz nachdem er per Abstauber das 1:0 für Werder erzielt hat. (Foto: AP)
Früher Torjubel für Werder: Mertesacker nach seinem Treffer zum 1:0Bild: AP

Nach der Pause wurde der HSV stärker

Nach dem Seitenwechsel kamen die Gastgeber etwas besser ins Spiel. Olic lenkte schließlich in der 67. Minute einen Schuss von Demel noch mit der Fußspitze ins Tor – der etwas überraschende Ausgleich. Danach entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel ohne große Torgelegenheiten. Beide Mannschaften legten über die gesamte Spieldauer großen Wert auf Sicherheit. Größter Aufreger war die Rote Karte für den Hamburger Jarolim. Zwei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit foulte der HSV-Kapitän Özil an der Außenlinie. Der Bremer war auf dem Weg, einen aussichtsreichen Konter abzuschließen.

Hamburg geht dezimiert in die Verlängerung

Bremens Diego setzt sich gegen Silva durch und spielt einen Pass in die Spitze (Foto: AP)
Im Mittelfeld war Bremen mit Diego (re.) meistens besser als der HSVBild: AP

“Nach dem Platzverweis haben wir gut reagiert“, analysierte HSV Trainer Jol. Mit nur noch zehn Mann überließen die Gastgeber Werder nun fast ganz die Initiative, lauerten aber auf Konter. Für Bremen scheiterte Naldo nach einer Ecke von Diego nur knapp per Kopfball. Auf der anderen Seite verzog der eingewechselte Trochowski einen Flachschuss auf den Kasten von Torhüter Wiese. Der musste in der Schlussminute der Verlängerung noch einmal in höchster Not klären. Fünf Meter vor dem Strafraum grätschte er dem allein heranstürmenden Pitroipa den Ball vom Fuß. Die Entscheidung musste also im Elfmeterschießen fallen.

Bremer Spieler umarmen sich und jubeln (Foto: AP)
Bremer Jubel: Im Elfmeterschießen macht Werder den Finaleinzung klarBild: AP

Frank Rost und Tim Wiese – beide Torhüter hatten eine starke Partie gespielt. Der Bremer aber konnte seine Leistung im Elfmeterschießen noch steigern. Bei Werder waren alle Schützen erfolgreich. Für den HSV verwandelte nur Mathijsen sicher. Dann scheiterten nacheinander Boateng, Olic und Jansen an Wiese. Der hatte anschließend eine leichte Erklärung für seine Leistung: "Ich habe denen vor den Schüssen so in die Augen geschaut, dass die nervös wurden, und dann habe ich drei Stück gehalten."

Bremen gegen Leverkusen - das Duell in Berlin

Im Finale am 30. Mai trifft Werder auf Bayer Leverkusen. Die Werkself hat sich bereits am Dienstag mit einem 4:1 gegen den Zweitligisten Mainz das Finalticket gesichert. Ein deutlicher, aber später Erfolg. Nach der regulären Spielzeit hatte es noch 1:1 gestanden.


Der Leverkusener Friedrich klärt dem Ball mit gestrecktem Bein vor dem heranstürmenden Mainzer Bancé. (Foto: dpa picture alliance)
Favorit Leverkusen mit Friedrich (re.) hielt Mainz am Ende in SchachBild: picture-alliance/ dpa

Über die gesamte Spielzeit bestimmte Leverkusen die Partie, konnte sich aber erst in der Schlussviertelstunde zwingende Torchancen erspielen. In der 82. Minute sorgte der eingewechselte Charisteas schließlich für die verdiente Führung. Den lauf- und zweikampfstarken Mainzern gelang durch einen Kopfball von Bancé noch der Ausgleich.

In der Verlängerung wurde der Klassenunterschied dann aber schnell deutlich: Durch Treffer von Vidal, Rolfes und Kadlec gewannen die Leverkusener deutlich mit 4:1. Die Mainzer hatten nichts mehr entgegenzusetzen. “Gegen einen sehr gut organisierten Gegner haben wir uns schwer getan, aber schließlich doch verdient gewonnen“, so das Fazit von Bayer-Coach Bruno Labbadia. Ganz nebenbei haben die Leverkusener mit dem Sieg ihre Chance auf eine Teilnahme am internationalen Fußball gewahrt.

Übrigens: Die UEFA Cup-Halbfinalspiele zwischen Bremen und dem HSV können Sie bei uns im DW-Radio am 30.4. und am 7.5. live verfolgen!

Autor: Jens Krepela

Redaktion: Benjamin Wüst