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Mit einem Sieg WM-Stimmung entfachen

Calle Kops6. Juni 2014

Im letzten Testspiel gegen Armenien sollen eine überzeugende Leistung und ein deutlicher Sieg her. Damit möchte Bundestrainer Joachim Löw für echte WM-Vorfreude in Fußball-Deutschland sorgen.

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Lukas Podolski (l.) und Mesut Özil lachen während ihres Trainigslaufs (Foto: Martin Rose/Bongarts/Getty Images)
Bild: Getty Images/Martin Rose

Das Ziel ist klar formuliert: Schluss mit dem ganzen Gerede, jetzt müssen Tore bejubelt werden. In Mainz möchte Joachim Löw am Vorabend der langersehnten Abreise nach Brasilien die abgekühlte WM-Stimmung in Deutschland neu entfachen. Der Bundestrainer weiß, dass nach einer von Störfällen gekennzeichneten Vorbereitung, einem schalen 2:2 gegen Kamerun und Zweifeln an einer neu versprochenen WM-Punktlandung von Torwart Manuel Neuer ein schwungvoller Fußballabend gegen Sparringspartner Armenien am Freitag (06.06.2014, 20.45 Uhr MESZ) zu einer Verpflichtung geworden ist.

"Wir wollen uns mit einem Sieg, einem guten Spiel und einem Lächeln aus Deutschland verabschieden", sagte Löw und versprach den skeptischen Fans einen tollen Fußballsommer: "Wenn es losgeht, werden wir auch den WM-Turbo zünden!" Die Historie lehrt: Vor jedem der drei deutschen WM-Titel 1954,1974 und 1990 gab es bei der Generalprobe einen Sieg.

Noch nicht sorgenfrei

Ohne Sorgen wird Löw am Samstag aber auch bei einem Sieg gegen den Weltranglisten-38. nicht den DFB-Charterflieger nach Südamerika besteigen. Denn sein WM-Torwart Nummer 1, Manuel Neuer, muss auch im mit 27.000 Zuschauern ausverkauften Mainzer Stadion erneut von Roman Weidenfeller vertreten werden. Neuers im DFB-Pokalfinale lädierte rechte Schulter lässt auch zehn Tage vor dem Ernstfall gegen Portugal keinen Länderspieleinsatz zu. "Wir wollen kein Risiko eingehen, auch nicht minimal", sagte Löw zum verschobenen Neuer-Comeback. Als neuen Plan musste er einen WM-Kaltstart des Keepers am 16. Juni in Salvador ankündigen.

Bundestrainer Joachim Löw (l.) legt Torwart Manuel Neuer (r.) lächelnd die Hand auf die Schulter (Foto: DANIEL ROLAND/AFP/Getty Images)
Im DFB-Team stimmt die Stimmung schon: Bundestrainer Joachim Löw (l.) und Nationaltorwart Manuel NeuerBild: Getty Images/Daniel Roland

Die genesenen Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger sollen dagegen in Mainz zumindest einen Teilzeiteinsatz gegen die konterstarken Armenier um den Dortmunder Henrikh Mkhitaryan leisten. "Natürlich brauchen beide Spieler Wettkampf-Rhythmus", sagte Löw. Ob das auch für Miroslav Klose gilt, darauf mochte sich Löw nicht frühzeitig festlegen. Nachdem der Torjäger beim 2:2 gegen Kamerun 90 Minuten auf der Bank saß, weil er nach dem Trainingslager körperlich "in ein Loch" gefallen war, wollte der Bundestrainer erst noch die Eindrücke des Abschlusstrainings abwarten.

Der Druck ist immens

Ein starker Auftritt des erfolgreichsten deutschen WM-Torschützen (14 Treffer) würde nach heftigen Stürmerdebatten die Gemüter ein wenig beruhigen. "Das Thema falsche Neun, richtige Neun ist in Deutschland rauf und runter diskutiert worden", bemerkte Löw leicht genervt. "Wir haben genug Möglichkeiten im Sturm", entgegnete der 54-Jährige und zählte neben Klose auch Reus, Müller, Götze, Schürrle und Podolski auf: "Der Spielertyp im Sturm hat sich verändert."

Der Druck steigt mit jedem Tag, den das Turnier näher rückt und Löw spürt, was er bei seinem vierten Turnier als Bundestrainer liefern muss - im Grunde den Titel. "Jeder weiß, auch ich, dass ein Bundestrainer an einem Abschneiden bei einem Turnier bewertet wird", sagte der seit 2006 als Chefcoach amtierende Löw. Bei einem krassen Misserfolg wäre auch der schon verlängerte Vertrag bis 2016 hinfällig: "Wenn wir in der Vorrunde ausscheiden, denke ich, ist klar, wird es wahrscheinlich notwendig sein, dass es eine Veränderung gibt."

Hinweis: Wir übertragen das Länderspiel der DFB-Elf gegen Armenien in unserem Livestream auf dw.de/sport live und in voller Länge ab 20.30 Uhr MESZ.