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Lifestyle

Mit Osteopathie die Selbstheilungskräfte des Körpers unterstützen

27. Dezember 2012

Die Lehre der Osteopathie geht davon aus, dass sich ein kranker Körper nicht im Gleichgewicht befindet. Mit bestimmten Griffen versuchen Osteopathen Bewegungseinschränkungen bei Patienten zu lösen, um so das Gleichgewicht des Körpers wiederherzustellen und seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren.

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Unser Organismus besteht aus unzähligen Strukturen, die alle miteinander über die Faszienzusammenhängen. Faszien sind dünne Bindegewebshüllen, die jede Struktur, also Knochen, Muskeln oder Organe umgeben und gemeinsam eine große Körperfaszie bilden. In der Schulmedizin finden die meisten Faszien kaum Beachtung. Für die Osteopathie sind sie dagegen von großer Bedeutung. Folgt der Osteopath mit seinen Händen einer Faszie, so gelangt er von einer Körperstruktur zur nächsten. Faszien verbinden auch solche Strukturen, die funktionell nichts miteinander zu tun haben. Und sie können Funktionsstörungen übertragen. Das bedeutet: Ursachen an einer Stelle können zu Beschwerden in ganz anderen Körperregionen führen.

Darum behandelt die Osteopathie nie einzelne Beschwerden oder Krankheiten, sondern immer den Patienten in seiner Gesamtheit. Von Natur aus verfügt unser Körper über starke Selbstheilungskräfte. Diese zeigen sich z.B., wenn gerinnendes Blut eine Wunde verschließt, wenn unser Körper nach einer Viruserkrankung gegen die gleiche Erkrankung immun wird oder wenn ein Knochen nach einem Bruch wieder zusammenwächst. Meist entstehen Beschwerden oder Erkrankungen, weil eine Bewegungseinschränkung eine Struktur daran hindert, richtig zu funktionieren und damit die Selbstheilungskräfte des Körpers nicht mehr richtig wirken können. Daher wird ein Osteopath immer versuchen, Bewegungseinschränkungen zu lösen. Damit unterstützt er die Selbstheilungskräfte, die dann wieder voll wirken können.

Die Grenzen der Osteopathie sind erreicht, wenn die manuelle Annäherung an den Patienten nicht für die Erkrankung des Patienten angemessen ist. Akute lebensbedrohende Notfallsituationen oder schwere Pathologien wie z.B. Tumorerkrankungen gehören nicht primär zum Tätigkeitsbereich osteopathischer Medizin. Als begleitende Maßnahmen können osteopathische Behandlungen aber z.B. bei intensivmedizinisch versorgten Patienten (beispielsweise bei Frühchen in der Neonatologie) oder als Ergänzung zu einer Krebsbehandlung von hohem Wert sein und helfen, den Allgemeinzustand der Patienten zu stabilisieren und zu verbessern.