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Pavelko: "Wir haben Geschichte geschrieben"

14. Dezember 2015

Erstmals hat sich die Ukraine für eine EM-Endrunde qualifiziert. Verbandspräsident Andriy Pavelko erklärt im DW-Interview, wo der ukrainische Fußball steht und wie sein Team Deutschland schlagen will.

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Andriy Pavelko (Foto: imago / L. Mykola)
Bild: imago / L. Mykola

DW: Herr Pavelko, Sie treffen in der EM-Endrunde auf Nachbar Polen, Außenseiter Nordirland und Weltmeister Deutschland. Sind Sie glücklich über dieses Los?

Andriy Pavelko: Naja, das kann ich erst sagen, wenn wir am 21. Juni das letzte Spiel der Vorrunde hinter uns gebracht haben. Dann weiß ich, ob ich glücklich über diese Auslosung bin oder nicht. Erst die Ergebnisse der drei Spiele werden zeigen, wer Favorit in dieser Gruppe ist und wer Außenseiter.

Das schwerste Spiel wird mutmaßlich die erste Partie am 12. Juni gegen Turnierfavorit Deutschland sein. Wie können Sie den Weltmeister schlagen?

Für den Weltmeister benötigt man keine zusätzliche Motivation. Das ist eine Mannschaft, gegen die jeder unsere Spieler mit vollem Einsatz spielen wird. Ich bin sicher, dass die ukrainische Mannschaft ein schönes und würdiges Spiel gegen den Weltmeister zeigen wird.

Schlüsselspiel: Das Duell mit Nachbar Polen

Neben diesem Match erwartet Sie ein weiteres besonderes Spiel: das Duell mit Polen, Ihrem Co-Ausrichter der letzten EM. Was erwarten Sie von dieser Partie?

Die Partie gegen Polen wird unser letztes Spiel in der Gruppenphase und es wird das wichtigste Spiel für uns! Es wird alles oder nichts. Aber natürlich wäre es schön, wenn am Ende beide Mannschaften eine Runde weiter kommen.

Auf welche Taktik setzen Sie, um es tatsächlich ins Achtelfinale zu schaffen?

Letztlich ist es egal, welche Taktik wir anwenden, solange sie uns zum Sieg führt. Aber diese Entscheidungen überlasse ich lieber unserem Trainer Michail Fomenko.

"Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen sind notwendig"

Zweikampf im EM-Qualifikationsspiel der ukrainischen Nationalmannschaft gegen Spanien
Die Ukraine qualifizierte sich als Gruppendritter für die EURO - hinter Spanien und der SlowakeiBild: picture alliance / dpa / P. Puentes

Vor gut drei Jahren fand die EURO in Polen und der Ukraine statt und sollte dem Fußball in Ihrem Land Auftrieb geben. Wo steht das Nationalteam heute?

Die Europameisterschaft 2012 hat uns Auftrieb gegeben. Wir haben Geschichte geschrieben: Zum ersten Mal haben wir uns direkt für das Turnier qualifiziert. So souverän haben wir das bisher noch nie geschafft (die Ukraine scheiterte stets in der Qualifikation, nur 2012 war sie als Gastgeberin gesetzt, Anm. d. Red.). Jetzt sind wir dabei und die drei Gruppenspiele werden zeigen, ob wir nun reif für mehr sind.

Die Auslosung fand einen Monat nach den Terroranschlägen von Paris statt. Mit welchen Gefühlen sind Sie angereist?

Es ist doch das Allerwichtigste, das Leben der Menschen zu schützen. Deswegen bin ich davon überzeugt, dass alle zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen notwendig sind und nicht kritisiert werden sollten. Die Sicherheit zu gewährleisten ist heutzutage eine große Herausforderung.

Kann Frankreich im kommenden Sommer ein sicheres Turnier garantieren?

Frankreich hat verstanden, dass die Verantwortung für alle teilnehmenden Länder und deren Fans zusätzliche Kräfte erfordern, um die Sicherheit zu garantieren. Ich bin davon überzeugt, dass Frankreich das auch schaffen wird.

Andriy Pavelko ist seit März 2015 Präsident des Ukrainischen Fußballverbandes (FFU), zuvor hatte er bereits als Interims-Präsident fungiert. In Dnipropetrovsk geboren, machte Pavelko schnell Karriere im regionalen Fußballverband. Pavelko ist Absolvent der Yaroslav Mudryi Universität für Rechtswissenschaften und ist auch Mitglied des ukrainischen Parlaments.

Das Interview führte Joscha Weber.