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Mittelohrentzündung – Dr. Parwis Mir-Salim im Fit & gesund – Studiogespräch

15. November 2012

Mit dem Leiter des Hörzentrums Berlin sprechen wir über akute und chronische Mittelohrentzündung. Wodurch werden sie ausgelöst, wie können sie behandelt werden und welche Komplikationen können auftreten.

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Unser Studiogast Dr. Parwis Mir-Salim
Unser Studiogast Dr. Parwis Mir-SalimBild: DW

Eine akute Mittelohrentzündung entwickelt sich häufig nach einem grippalen Infekt.  Meist sind es Bakterien, die über den Nasen-Rachenraum in die Ohrgänge gelangen und  Entzündungen auslösen. Die Folge: ein schmerzhafter Erguss. Gegen die stechenden Ohrenschmerzen helfen abschwellende Nasentropfen. Oft ist aber zusätzlich ein Antibiotikum nötig. Meist heilt sie schnell aus.

Wenn das Mittelohr dauerhaft entzündet ist oder sich immer wieder entzündet, spricht man von einer chronischen Mittelohrentzündung. In den meisten Fällen haben die Patienten einen Trommelfell-Defekt. Bei einer chronischen Entzündung des Mittelohrs ist fast immer die Durchlüftung des Ohrs gestört. Mögliche Anzeichen: Sekretfluss aus dem Ohr, Hörminderung, Ohrgeräusche, Schwindel. Mediziner unterscheiden drei Formen der chronischen Mittelohrentzündung: die Entzündung der Schleimhäute (chronische Schleimhauteiterung), die Entzündung der umliegenden Knochen (Schleimhaut- und Knocheneiterung) und das sogenannte Choleastom. Eine chronische Mittelohrentzündung kann zu ernsthaften Komplikationen führen: Schwerhörigkeit, Tinnitus (Ohrgeräusche), Gleichgewichtsstörungen Lähmung eines Gesichtsnervs. Wenn die Knochen im Mittelohr entzündet sind, können die Erreger auf das venöse Blutsystem in der Schädelhöhle übergehen und zum Beispiel eine Hirnhautentzündung(Meningitis) auslösen. Keine der drei Formen einer Mittelohrentzündung heilt ohne fachgerechte medikamentöse und chirurgische Therapie aus. Bisher konnte man nur von außen operieren und Entzündungsfolgen beseitigen, wie Löcher im Trommelfell schließen, oder entzündetes Gewebe entfernen. Aber das half oft nicht, weil man an die weit innen liegende Ursache nicht heran kam. Doch eine neue Operationsmethode aus Deutschland, die erstmals die Ursache beseitigt könnte nun helfen.