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Mittelstand profitiert von EU-Erweiterung

23. April 2005
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Bei der Eroberung der neuen osteuropäischen Märkte ist der deutsche Mittelstand dem Großteil der europäischen Konkurrenz einen Schritt voraus. Ein Jahr nach der EU-Erweiterung habe knapp jeder zweite mittelständische Betrieb Niederlassungen in den Beitrittsländern oder plane in Kürze die gründung, sagte der Deutschland-Geschäftsführer der Wirtschaftsprüfungs-Gesellschaft Grant Thornton, Christian Kirnberger. EU-weit sei erst jeder vierte Betrieb so weit. Der Druck auf die Lohnkosten und zur Verlagerung der Produktion ins Ausland wird nach Einschätzung der Firmen weiter zunehmen. Die Wirtschaftsprüfer hatten mehr als 3.000 Firmeninhaber in Europa gefragt. Der deutsche Mittelstand sehe die Osterweiterung eher als Chance denn als Bedrohung, sagte Kirnberger. früher hätten gerade kleinere Betriebe mit Zollproblemen zu kämpfen gehabt, jetzt gehe vieles einfacher. Hilfreich sei natürlich die geographische Nähe Deutschlands zu den Beitrittsstaaten. - Durch die Erweiterung sind bereits jetzt nach Beobachtung von 18 Prozent der deutschen Mittelständler die Lohnkosten in Deutschland günstiger geworden. 48 Prozent rechnen damit in nächster Zeit. Arbeitnehmervertreter haben in letzter Zeit immer wieder kritisiert, dass die deutschen Unternehmer unter Hinweis auf günstigere Produktionsmöglichkeiten in Osteuropa auf niedrigere Löhne oder längere Arbeitszeiten in Deutschland drängen.