1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Mobil für den Job

Kirsten Heppner29. April 2006

Auslandserfahrung wird im Beruf zunehmend wichtiger. StudyWorld 2006 informiert daher am 28. und 29. April 2006 in Berlin über Studienmöglichkeiten im Ausland. China ist als Gastland mit über 30 Hochschulen vertreten.

https://p.dw.com/p/8KIs
25.000 Chinesen studieren in Deutschland, nur 1200 Deutsche in ChinaBild: picture-alliance/ ZB

"Das Wort Toleranz und Offenheit hat eine ganz neue Bedeutung für mich gewonnen, ich habe sehr viel über mich selbst gelernt", sagt Jessica, Studentin an der Universität Koblenz, über ihren Aufenthalt in China. Während ihres Studiums verbrachte sie ein Semester an der University of International Business Economics in Peking und ein halbes Jahr an einer Universität in Schanghai. Es habe zwar schon Momente gegeben, in denen der Kulturunterschied schon heftig gewesen sei, und sie das Gefühl gehabt habe, überfordert zu sein, sagt Jessica. "Doch das kam zum Glück eher selten vor."

Natürlich sei nicht alles, was man in China oder jedem anderen Land erlebt, uneingeschränkt positiv, weiß Klaus Birk, Leiter des China-Referats beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) in Bonn, aus eigener Erfahrung. Aber die Fremdheitserfahrung führe in jedem Fall zu einem bewussteren Leben. "Wer sich nur etwas auf China einlässt, kommt auf jeden Fall als gereiftere Persönlichkeit wieder", sagt Birk.

China im Trend

Doch mit ihrem Aufenthalt in China hat Jessica nicht nur etwas für ihre persönliche Entwicklung getan, sondern auch für ihre beruflichen Aussichten in vielen Bereichen, meint Birk. China liegt momentan durchaus im Trend für einen Studienaufenthalt: "Der wirtschaftliche Boom Chinas wirkt sich natürlich auch auf die Nachfrage nach einem Studium dort aus", sagt Birk. Die Bewerberzahlen seien in den letzten Jahren wieder gestiegen. Mehr und mehr Studenten gingen im Rahmen von Kooperationsbeziehungen zwischen den Hochschulen nach China. Auch die Botschaftsrätin für Bildung der Botschaft der Volksrepublik China Liu Jinghui sieht ein steigendes Interesse deutscher Studenten an einem Auslandaufenthalt in China.

Internationale Messe für Studium in Berlin
Chinesische Hochschulen werben um deutsche StudentenBild: StudyWorld 2006

Trotz des Trends studierten im Jahr 2004 nur rund 1200 Deutsche an chinesischen Universitäten. Unterdessen waren über 25.000 Chinesen an deutschen Universitäten eingeschrieben. Dieses Ungleichgewicht haben über 30 chinesische Hochschulen zum Anlass genommen, um sich auf der StudyWorld 2006 im Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur in Berlin als Gastland zu präsentieren. Die StudyWorld ist eine Internationale Messe für Studium, Praktikum, Jobeinstieg und Weiterbildung, die in Zusammenarbeit mit dem DAAD und dem deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung organisiert wurde.

Insgesamt stellen 106 Aussteller aus 17 Ländern, die im Bildungs- und Weiterbildungsbereich tätig sind, ihre Angebote bei der Messe vor. Die internationale Angleichung von Studienabschlüssen im Rahmen des Bologna-Prozesses sorge für Informationsbedarf zu den Möglichkeiten im Ausland, sagt Rebecca Strohmeyer von den Organisatoren International Conferences, Workshops and Exhibitions (ICWE).

Europäisches Jahr der Mobilität der Arbeitnehmer

Diesen Bedarf sieht auch die Europäische Kommission. Daher ist die Messe eine der Schlüsselveranstaltungen zum europäischen Jahr der Mobilität der Arbeitnehmer, das die Kommission in diesem Jahr ausgerufen hat. Derzeit leben nur rund 1,5 Prozent der europäischen Bevölkerung in einem anderen Mitgliedstaat als ihrem Herkunftsland. Angesichts einer durchschnittlichen Arbeitslosenrate von neun Prozent - bei den unter 25-Jährigen sogar über 18 Prozent - in der EU erweist sich nach Meinung der Kommission der gegenwärtige Mangel an einer "echten Mobilitätskultur" als wirkliches Hindernis. Mit unterschiedlichen Veranstaltungen will sie daher Arbeitnehmer davon überzeugen, dass die Vorteile eines Jobwechsels oder Umzugs in ein anderes Land bedeutender sind als die Kosten.