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Mode mal wissenschaftlich

20. Dezember 2009

SUM (Schule–Universität–Museum) ist ein neues Projekt der Universität Köln. Es führt Schüler auf kreative Weise an methodisches und wissenschaftliches Arbeiten heran, um ihnen den universitären Alltag nahe zu bringen.

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Jakob Rautenbach mit seinen T-Shirts (Foto: Daniela Doutch)
Jungdesigner JakobBild: DW / Doutch

Jakob Rautenbach steht an einem Tisch und stellt Micky-Mouse-Shirts aus, die er eigenhändig entworfen hat. "Es war wirklich eine tolle Zeit, die mir viel gebracht hat", berichtet er freudestrahlend, "und ich habe vielleicht sogar die Möglichkeit, meine T-Shirts bei einem Bekannten im Laden zu verkaufen." Seine T-Shirts sind das Ergebnis von SUM.

"Eine Basis für später"

SUM-Projekt an der Uni Köln: Gipsfigur neben Gemälde (Foto: Daniela Doutch)
Gips mal in Szene gesetztBild: DW / Doutch

SUM steht für Schule – Universität – Museum. Unterstützt wird das Projekt von der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln sowie sechs Museen der Stadt. Schüler und ihre Lehrer haben hier die Möglichkeit, ein bestimmtes Thema einmal aus der wissenschaftlichen Perspektive zu betrachten. Mit Hilfe aktueller geistes- und kulturwissenschaftlicher Forschungsliteratur soll gerade höheren Schulklassen methodisches Arbeiten vermittelt werden, das den Einstieg in den universitären Alltag erleichtert. Kathrin Barutzki ist 25 Jahre alt, Kunstgeschichtsstudentin und eine der Tutorinnen des Projekts. "Das wissenschaftliche Arbeiten kommt in den Schulen leider oftmals viel zu kurz", bedauert sie. "Durch so ein Projekt wie SUM werden die Ängste vor dem Unialltag genommen. Was wir hier machen gibt den Schülern eine Basis für später."

Nicht nur reine Theorie

Dass die Bearbeitung eines wissenschaftlichen Themas dabei nicht ausschließlich theoretisch sein muss, haben die Ergebnisse der ersten Teilprojekte, die unter dem Motto "Kleidung und Mode" standen, schon bewiesen. Angeregt durch eine Exkursion in ein Bestattungsinstitut, um sich mit dem Thema Trauerkleidung auseinander zu setzen, oder durch einen Besuch in einem Kölner Museum, wo die Mode des Expressionismus anhand von Gemälden näher betrachtet wurde, entstanden aufwändige Arbeiten. Die Schüler stellten eigene Bildschirmpräsentationen und Vorträge zusammen, bastelten Collagen, modellierten Gipspuppen und entwarfen, so wie Jakob Rautenbach, sogar eigene Mode. Ob Jakob nach dem Abitur vielleicht Kunst oder Design studieren wird, weiß er noch nicht, aber die Arbeit mit den Tutorinnen hat ihm auf jedenfall viel Spaß gemacht.

Räume schaffen

SUM-Projekt an der Uni Köln: Kathrin Barutzki mit ihrer Schülergruppe im Museum Ludwig (Foto: Daniela Doutch)
Die Schülergruppe im MuseumBild: DW / Doutch

Nach dem ersten erfolgreichen Start soll es natürlich weitergehen. Das nächste Thema steht auch schon fest: Unter dem Motto "Räume" sollen weitere Teilprojekte stattfinden, um den Kontakt zwischen Universität und Schule weiter auszubauen. Vor kurzem ist die offizielle Homepage online gegangen, die nicht nur das Interesse von weiteren Schulen wecken soll, sondern auch ausführlich über das Projekt SUM informiert und dokumentiert, was bisher entstanden ist.

Autorin: Daniela Doutch
Redaktion: Gaby Reucher