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Monumentales Dürer-Fenster gefunden

6. Juni 2005
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In einer Kirche im niederbayerischen Straubing will ein Kunsthistoriker ein Kirchenfenster von Albrecht Dürer (1471-1528) entdeckt haben, das bislang einem anderen Künstler zugeschrieben wurde. Das Moses-Fenster in der Straubinger Basilika St. Jakob sei das erste monumentale von Dürer gestaltete Kirchenfenster außerhalb Nürnbergs, sagte Hartmut Scholz vom Freiburger Forschungszentrum für mittelalterliche Glasmalerei "Corpus Vitrearum". Neue Forschungen hätten die Urheberschaft Dürers ergeben.

Das mehr als sieben Meter hohe und zweieinhalb Meter breite Werk zeigt in leuchtenden Farben die Übergabe der zehn Gebote an Moses. Die Motive, die Faltengebung, die Gestaltung der Details sowie die Lichtstimmung des Werkes lassen laut Scholz keine Zweifel an der Urheberschaft Dürers. "Es ist eine ganz außergewöhnliche Komposition", erklärte der Experte.

Nach seinen Forschungen stammt das Fenster aus der Zeit zwischen 1497 und 1501. Das Werk sei in der Werkstatt des Nürnberger Stadtglasers Veit Hirsvogel gefertigt worden, in der viele bedeutende Künstler der Dürer-Zeit ihre Entwürfe umsetzen ließen. Bislang war das Glasfenster dem Nürnberger Künstler Wilhelm Pleydenwurff zugeschrieben und auf die frühen 1490er-Jahre datiert worden. Das Moses-Fenster wird derzeit in Paderborn restauriert und soll im November wieder nach Straubing gebracht werden.