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Morales als Präsident bestätigt

7. Dezember 2009

Evo Morales ist ersten Prognosen zufolge mit mehr als 60 Prozent der Stimmen als Präsident von Bolivien wiedergewählt worden. Auch bei den Parlamentswahlen gewinnt seine Bewegung zum Sozialismus.

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Boliviens Präsident Evo Morales und Vizepräsident Alvaro Garcia Linera (Foto: AP)
Boliviens Präsident Evo Morales und Vizepräsident Alvaro Garcia Linera (v.l.) nach dem WahlsiegBild: AP

Nach den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in Bolivien am Sonntag (06.12.2009) kann Evo Morales triumphieren. Der linksgerichtete Präsident erhielt nach einem vorläufigen, inoffiziellen Ergebnis 63 Prozent der Stimmen. Außerdem wird Morales wohl über eine Mehrheit im Senat wie im Abgeordnetenhaus verfügen. Seine Bewegung zum Sozialismus (MAS) kommt nach übereinstimmenden Prognosen mehrerer Meinungsforschungsinstitute auf 25 der insgesamt 36 Sitze im Senat. Im Abgeordnetenhaus erreichte die MAS laut Wählernachfragen die absolute Mehrheit.

Manfred Reyes Villa, ein früherer Militär und Gouverneur des Departamentos Cochabamba, der bei der Wahl als stärkster Kontrahent von Morales galt, kam den Prognosen zufolge auf etwa 29 Prozent der Stimmen. Selbst in seiner Hochburg, der wohlhabenden Provinz Santa Cruz, stimmten den Angaben nach nur eine knappe Mehrheit für den rechtsgerichteten Politiker.

Freund von Chávez

Evo Morales bei der Stimmabgabe (Foto: AP)
Evo Morales bei der StimmabgabeBild: AP

Morales ist der erste Präsident in Lateinamerika, der indianischer Herkunft ist. Bei der Stimmabgabe am Sonntag in Villa Tunari im Landesinnern deutete der 50-jährige an, eventuell 2015 für eine dritte Amtszeit kandidieren zu wollen. Seit seiner ersten Wahl im Jahr 2005 hat Morales wichtige Wirtschaftszweige des Landes verstaatlicht - sehr zum Missfallen der konservativen Opposition, die ihm vorwirft, Bolivien vom venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez abhängig gemacht zu haben.

Morales, selbst ein früherer Hirte und Kokabauer, ist vor allem bei den Indios und Kleinbauern des Landes beliebt. Vor der Wahl hat er angekündigt, seine begonnene Politik fortzuführen und unter anderem armen Bauern zu Land zu verhelfen. "Ich will für fünf weitere Jahre Präsident sein, um die Reformen und die industrielle Nutzung unserer Bodenschätze, die wir 2006 begonnen haben, zu vollenden", sagte er.

Autor: Dirk Eckert (ap, dpa)

Redaktion: Michael Wehling