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Moskau dementiert Waffenruhe

3. September 2014

Nach Angaben der Regierung in Kiew haben sich die Präsidenten Russlands und der Ukraine auf einen dauerhaften Waffenstillstand in der Ostukraine geeinigt. Der Kreml widersprach der ukrainischen Mitteilung umgehend.

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Ukrainische Soldaten bei Donezk von hinten (Foto: AFP)
Bild: Anatolii Stepanov/AFP/Getty Images

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko und Russlands Präsident Wladimir Putin haben nach Angaben Kiews eine Waffenruhe für die Ostukraine geschlossen. Bei einem Telefonat beider Präsidenten sei ein "dauerhafter Waffenstillstand für den Donbass" vereinbart worden, teilte Poroschenkos Büro mit. In der Region liegen die heftig umkämpften Rebellenhochburgen Donezk und Luhansk.

Der Kreml widersprach der Mitteilung aus Kiew. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte der Nachrichtenagentur Ria Nowosti, Russland könne solche Vereinbarungen nicht treffen, weil es keine Konfliktpartei sei.

Kreml: "Weitgehend einig" über Ausweg aus der Krise

Zuvor hatten russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf den Kreml gemeldet, dass sich die beiden Staatschefs telefonisch über Möglichkeiten für ein Ende des Blutvergießens in der Ostukraine ausgetauscht hätten. "Ihre Meinungen über mögliche Auswege aus der Krise stimmen weitgehend überein", hieß es in den Meldungen unter Berufung auf Peskow.

Freude auf den Märkten

Die Märkte reagierten international erleichtert auf die Meldung über eine Waffenruhe. Die Indizes Dax und EuroStoxx50 verdoppelten ihre Kursgewinne auf jeweils mehr als ein Prozent. Der Euro stieg binnen Minuten auf 1,3150 Dollar von 1,3125 Dollar. Der Moskauer Aktienindex RTS gewann 4,1 Prozent hinzu.

Bei einem Treffen der beiden Staatschefs am vergangenen Dienstag im weißrussischen Minsk hatte es noch keine spürbaren Fortschritte gegeben. Moskau hatte stets betont, dass es sich bei der Krise um einen innenpolitischen Konflikt der Ukraine handele.

Der Konflikt hatte sich in den vergangenen Tagen zugespitzt. Insbesondere wirft die ukrainische Regierung Moskau vor, immer mehr Soldaten in die Region zu schicken, um die prorussischen Separatisten im Kampf gegen die Regierungstruppen zu unterstützen. Moskau weist die Vorwürfe zurück.

Bei den Kämpfen zwischen prorussischen Separatisten und ukrainischen Streitkräften im Osten der Ukraine sind in den vergangenen fünf Monaten nach UN-Angaben fast 2600 Menschen getötet worden.

cr/kle (dpa, afp)