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Moskau-treuer Journalist in Kiew erschossen

16. April 2015

Zum wiederholten Mal ist in Kiew ein prominenter ukrainischer Oppositioneller auf offener Straße erschossen worden. Russlands Präsident sprach von einer politisch motivierten Tat.

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Ukrainischer Journalist Oles Buzina (foto: picture alliance/ZUMA)
Bild: picture alliance/ZUMA Press

Unbekannte haben am in der ukrainischen Hauptstadt Kiew den bekannten prorussischen Journalisten Oles Busina erschossen. Die beiden Täter seien maskiert gewesen, teilte das Innenministerium mit. Die Tat habe sich offenbar vor der Wohnung des Journalisten ereignet.

Der 45-Jährige war ein Kolumnist und Autor der ukrainischen Tageszeitung "Sewodnja", die von Rinat Akhnetow finanziert wird, dem reichsten Mann der Ukraine und einer der Sponsoren der Partei des gestürzten ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch. Dort war er war für seine prorussischen Artikel bekannt. Der Journalist trat auch mehrfach im russischen Fernsehen auf, um über die Ukraine-Krise zu berichten. Im vergangenen Jahr kandidierte er ohne Erfolg für die Partei Russischer Block bei der Parlamentswahl. Der russische Präsident Wladimir Putin sprach von einer politisch motivierten Tat. Die Ukraine habe mit einer ganzen Reihe solcher Morde zu kämpfen, sagte er bei seiner jährlichen Bürgerfragestunde in Moskau.

Ukrainische Polizisten decken die Leiche des erschossenen Journalisten ab. 8Foto: Reuters/V. Ogirenko)
Bild: Reuters/V. Ogirenko

Tot mehrerer Oppositionspolitiker

Nur einen Abend vorher war ein früherer Abgeordneter der Partei des prorussischen Ex-Präsidenten Janukowitsch, Oleh Kalaschnikow, bei einem ähnlichen Attentat vor seiner Wohnung erschossen worden. Er wurde beschuldigt, hinter den versteckten Attentaten auf pro-europäische Demonstranten im vergangenen Jahr zu stecken. Die Opfer waren beide bekannte Gegner der prowestlichen Proteste, die 2014 Janukowitsch aus dem Amt trieben. Bereits im Februar und März waren drei Oppositionspolitiker ermordet worden.

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko fordert eine "schnelle und transparente" Aufklärung dieser Morde. "Ihre Art und politische Absicht sind eindeutig - es waren wohldurchdachte Taten, die unseren Feinden in die Hände spielen."

pab/sc (afp, rtre)